KHK / Herzinfarkt

Die Wiederherstellung der Durchblutung mit einem Ballonkatheter ist auch bei über 70-jährigen Patienten erfolgreich

Original Titel:
In-Hospital Clinical Outcomes and Procedural Complications of Percutaneous Coronary Intervention in Elderly Patients.

Aufgrund der schnellen und guten medizinischen Fortschritte werden die Menschen immer älter. Das bedeutet, dass es immer mehr ältere Menschen gibt, die an der koronaren Herzkrankheit (KHK) leiden. Der Einsatz eines Ballonkatheters (PCI, kurz für percutaneous coronary intervention) und das anschließende Einbringen von Gefäßstützen ist eine häufig verwendete und effiziente Methode, um die Durchblutung von verengten Koronararterien wiederherzustellen. Ältere Patienten leiden jedoch häufiger als jünger Patienten unter Begleiterkrankungen und weisen oft komplexere Verengungen der Koronararterien auf, was die Behandlung mit einem Ballonkatheter erschweren und weniger wirksam machen könnte. Daher ist es sinnvoll, die Erfolge und die möglichen Gefahren von der Behandlung mit einem Ballonkatheter zur Wiederherstellung der Durchblutung speziell bei älteren Patienten zu untersuchen und zu bewerten.

5 Forscher aus dem Iran haben genau das getan. Sie untersuchten 468 KHK-Patienten, die sich einer Behandlung mit einem Ballonkatheter unterzogen hatten. Nach ihrem Alter teilten sie die Patienten in zwei Gruppen auf: Patienten, die über 70 Jahre alt waren, bildeten die Gruppe der älteren Patienten (insgesamt 94 Patienten), alle anderen zählten zu den jüngeren Patienten (insgesamt 374 Patienten). Die älteren Patienten litten häufiger als die jüngeren Patienten zusätzlich unter Nierenversagen und Herzschwäche. Der Vergleich beider Patientengruppen machte deutlich, dass der Erfolg der Behandlung bei den älteren Patienten kleiner war als bei den jüngeren Patienten. Während die Behandlung bei fast allen jüngeren Patienten (99,5 %) erfolgreich war, war dies bei 95,7 % der über 70-Jährigen der Fall. Weitere Analysen zeigten jedoch, dass nicht das Alter entscheidend für den Erfolg der Behandlung war, sondern dass der Erfolg vielmehr davon abhing, ob die Patienten zusätzlich unter Vorhofflimmern litten. Deutlicher war der Unterschied zwischen den älteren und jüngeren Patienten in Bezug auf die Komplikationen während des Krankenhausaufenthaltes. Bei den älteren Patienten traten diese häufiger (10,6 %) auf als bei den jüngeren Patienten (0,8 %). Dies äußerte sich hauptsächlich dadurch, dass die älteren Patienten häufiger länger im Krankenhaus bleiben mussten als ihre jüngeren Leidensgenossen.

Obwohl die Behandlung mit einem Ballonkatheter bei über 70-Jährigen eine kleinere Erfolgsquote aufwies als bei jüngeren Patienten, ist diese mit 95,7 % noch immer akzeptabel. Auch der Einfluss des Alters auf die Komplikationen ist überschaubar. Die Autoren der Studie sprechen sich dafür aus, dass auch ältere Patienten nicht davor zurückschrecken sollten, sich mit dem Ballonkatheter behandeln zu lassen, wenn dies nötig sein sollte.

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