Prostatakrebs

Stress am Arbeitsplatz erhöht Risiko für Prostatakrebs

Original Titel:
Perceived Workplace Stress Is Associated with an Increased Risk of Prostate Cancer before Age 65

Bisher ist nicht wissenschaftlich bewiesen, welche Rolle psychologscher Stress bei der Entstehung von Krebs spielt. Für Männer stellt der Arbeitsplatz eine Hauptstressquelle dar. Kanadische Forscher haben nun in einer Studie den Zusammenhang zwischen arbeitsbedingtem Stress und der Entstehung von Prostatakrebs genauer untersucht.

Sie haben die Daten von 1933 Männern ausgewertet, die unter 75 Jahre alt waren und bei denen zwischen 2005 und 2009 in den Kliniken von Montreal (Kanada) Prostatakrebs diagnostiziert wurde. Die Patienten wurden in persönlichen Gesprächen zu ihren Lebensgewohnheiten, dem beruflichen Werdegang und zum empfundenen Stress-Level am Arbeitsplatz befragt. Mit speziellen statistischen Auswertungen wurde das Risiko zur Entstehung von Prostatakrebs in Abhängigkeit vom am Arbeitsplatz empfundenen Stress-Level berechnet.

Die Ergebnisse zeigten, dass 58 % der Patienten im Laufe der Lebenszeit mindestens einen Arbeitsplatz als stressig empfanden. Besonders Patienten, die als Büroangestellte tätig waren, beschrieben ihren Beruf häufig als stressig. Bei den Männern mit einem Alter unter 65 stand die Dauer des am Arbeitsplatz empfundenen Stress-Levels in Zusammenhang mit einem deutlich erhöhten Prostatakrebsrisiko. Diese Beobachtung machten die Forscher allerdings nicht bei älteren Männern. Wie aggressiv das Wachstum des entstandenen Prostatakrebs war, wurde laut der Studienergebnisse nicht durch den arbeitsbedingten Stress beeinflusst. Das Risiko wurde allerdings dadurch beeinflusst, ob Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt wurden und in welchem Alter die betroffenen Patienten erstmals arbeitsbedingten Stress empfanden. Lebensgewohnheiten und soziologische Faktoren spielten eine untergeordnete Rolle bei der Entstehung von Prostatakrebs.

Die Forscher schlussfolgerten, dass arbeitsbedingter Stress bei Männern unter 65 Jahren in Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für die Entstehung von Prostatakrebs steht.

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