Endometriose

Welche Auswirkungen hat die Entfernung von Endometriomen auf die Fruchtbarkeit?

Original Titel:
The impact of endometriosis, endometrioma and ovarian cystectomy on assisted reproductive technology

Endometriome sind Zysten, die im Rahmen einer Endometriose meist in den Eierstöcken auftreten und die wegen dem enthaltenen eingedickten alten Blut auch Schokoladenzysten genannt werden. Wissenschaftler aus Japan verglichen jetzt die künstliche Befruchtung bei Frauen mit Endometriomen, Endometriose und Frauen mit geschädigten Eierstöcken.

Bei der Endometriose wandert Gewebe der Gebärmutterschleimhaut in andere Organe wie die Eileiter ein. Endometriose ist daher auch ein häufiger Grund für Unfruchtbarkeit, da Zysten, Verwachsungen und Verklebungen die Organe schädigen können. Durch Entfernung der Herde kann die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft bei einer anschließenden künstlichen Befruchtung gesteigert werden. Bei der künstlichen Befruchtung wird die Eizellreifung hormonell stimuliert, die Eizellen entnommen, im Labor mit Spermien des Partners befruchtet und nach einer kurzen Reifungszeit wieder in die Gebärmutter eingebracht, wo sich die Embryonen einnisten und wachsen. Zu den künstlichen Befruchtungen gehören die In-Vitro-Fertilisation (IVF) und die intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI).

Die Wissenschaftler werteten die Daten von 61 Patientinnen aus, die zwischen 2006 und 2008 insgesamt 97 Zyklen künstlicher Befruchtung durchliefen. Davon wurden 31 Zyklen bei Frauen mit nicht operierten Endometriomen durchgeführt, 51 Zyklen bei Frauen bei denen Endometriome zuvor operativ entfernt worden waren und 15 Zyklen bei Frauen mit Endometriose, aber ohne Endometriome. Zur Kontrolle wurden 27 Zyklen bei Frauen untersucht, die an Unfruchtbarkeit aufgrund geschädigter Eileiter litten. Auch Schädigungen der Eileiter, die beispielsweise durch Geschlechtskrankheiten entstehen können, sind ein häufiger Grund für Unfruchtbarkeit. Bei den Frauen wurde die Konzentration des Follikel-stimulierenden Hormons (FSH) und des Östradiols, des wirksamsten weiblichen Geschlechtshormons sowie der Verlauf der künstlichen Befruchtung untersucht.

FSH wird für die Eizellreifung benötigt und bei einer künstlichen Befruchtung über Hormonpräparate zugeführt. Ein hoher FSH-Spiegel kann auf eine Unterfunktion der Eierstöcke hindeuten und kann das Risiko für eine Überstimulation erhöhen. Aber auch eine Unterfunktion kann Störungen der Hirnanhangsdrüse, die FSH ausschüttet, andeuten. Östradiol ist an der Aufrechterhaltung der Endometriose beteiligt und bei vielen Patientinnen erhöht. Ein niedriger Östradiol-Spiegel zeigt allerdings auch eine geringe Fruchtbarkeit an.

Patientinnen aus der Kontrollgruppe ohne Endometriose hatten eine geringere FSH-Konzentration und auch eine geringere Abbruchrate der Befruchtung, während die Anzahl der Eizellen höher war. Die Konzentration von Östradiol war bei Frauen, bei denen Endometriome entfernt wurden, geringer. Die Rate der eingesetzten befruchteten Eizellen, Schwangerschaften, Geburten und Fehlgeburten war in allen vier Gruppen gleich.

Die Studie deutet daher an, dass Endometriose – egal ob mit Endometriomen oder ohne – die Eierstockfunktion senkt, da die Anzahl der Eizellen bei Endometriose-Patientinnen geringer war. Eine Entfernung der Endometriome konnte den Erfolg der künstlichen Befruchtung nicht erhöhen und die Verringerung des Östradiol-Spiegels könnte sogar eine Verringerung der Eierstockreserve durch eine Operation andeuten.

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