Prostatakrebs

Verbesserung der Krebstherapie durch Membranlipide?

Original Titel:
Sphingolipid metabolism in cancer signalling and therapy

Spezielle Fette aus der Zellmembran, die Spingolipide, sind laut aktuellen Forschungsergebnissen mit entscheidend dafür, ob Zellen absterben oder wachsen. Auch bei Krebszellen spielen die Fettmoleküle hier eine wichtige Rolle. Eine aktuelle Übersichtsstudie fasst zusammen, wieso sie interessante Ziele für neue Krebstherapien darstellen.


Wichtige Bestandteile in menschlichen Zellen, insbesondere in den Zellmembranen, sind die sogenannten Sphingolipide. Zwei biologisch aktive Unterformen dieser speziellen Fettmoleküle sind Ceramid und das Sphingosin-1-Phosphat (S1P). Diese beiden Membranlipide sind Gegenspieler, wenn es im Körper darum geht, ob eine Krebszelle absterben oder überleben soll. Während das Ceramid das Absterben der Zellen veranlasst, sendet das S1P wachstumsfördernde Signale aus, die das Überleben der Krebszellen begünstigen. Sphingolipide spielen auch eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Resistenzen gegenüber verschiedenen Krebstherapien.

Wirkungsmechanismus ist noch unklar

Der genaue Wirkungsmechanismus ist zwar unklar, allerdings gab es einige aufregende Entwicklungen in der Krebsforschung, die dazu beigetragen haben, den Stoffwechsel der Sphingolipide und die damit verbundenen Regulationsprozesse im Körper als Antwort auf unterschiedliche Krebstherapien besser zu verstehen.

Sphingolipide beeinflussen Ansprechen auf Chemotherapie, Radiotherapie und Immuntherapie

Bisherige Studien haben Einblicke in die Wirkungsweise der Sphingolipide hinsichtlich Tumorwachstum und Ansprechen auf Chemotherapie, Radiotherapie oder Immuntherapie gewährt. Dabei haben Wissenschaftler verschiedene neuartige Techniken angewendet, um Kommunikationswege innerhalb der Krebszellen zu untersuchen. Mit innovativen Methoden könnten therapeutische Zielstrukturen entdeckt werden, welche für die Entwicklung therapeutisch wirksamer Strategien von Bedeutung sind.

Antikörper könnten gezielt S1P-Signale binden

Es ist denkbar, dass die Aktivierung von Ceramid zu einem höheren Absterben von Krebszellen führen könnte. Eine andere Möglichkeit wäre stattdessen, oder auch zusätzlich, S1P zu hemmen und so die Überlebenschancen von Krebszellen zu verringern. Diese Entdeckungen bieten neue Ansätze für neuartige Therapien, z. B. mit Antikörpern, die sich gegen S1P oder dazugehörige Rezeptoren richten. Um Therapieerfolge zu verbessern bedarf es wirksamer Substanzen, welche wachstumsfördernde Signale von S1P hemmen bzw. entsprechende Signale wiederherstellen, welche das Absterben der Zellen fördern. Sphingolipide sind spannende Ziele für zukünftige Krebstherapien.

 

© Alle Rechte: HealthCom