Nachbeobachtung nach OP: Kein Überlebensvorteil durch häufigere Untersuchungen

Original Titel:
Imaging Surveillance for Surgically Resected Stage I Non-Small Cell Lung Cancer: Is More Always Better?

MedWissPatienten, denen ein Tumor aus der Lunge entfernt wurde, werden regelmäßig untersucht. Sind CT-Untersuchungen in kürzeren Abständen dabei besser als nur einmal im Jahr?


Bei Patienten, deren nicht-kleinzelliger Lungenkrebs früh diagnostiziert wurde, wird der Tumor (wenn möglich) vollständig operativ entfernt. Danach werden die Patienten regelmäßig mit bildgebenden Verfahren untersucht. So soll frühzeitig erkannt werden, wenn der Krebs doch zurückkommen sollte oder es zu einer weiteren Lungenkrebserkrankung kommt.

Theorie der Forscher: Häufigkeit der Nachuntersuchung ist nicht so wichtig

In welchen Abständen diese Kontrolluntersuchungen durchgeführt werden, variiert in der Praxis sehr stark. Auch ist unklar, wie wirkungsvoll die Überwachung ist. US-amerikanische Forscher hatten die Theorie, dass vermutlich die Häufigkeit der Nachuntersuchung nicht im Zusammenhang mit dem 5-Jahres-Überleben der Patienten steht.

Auswertung von Patientendaten aus Krebsregister

Sie prüften ihre Theorie, indem sie Daten von 2442 Patienten aus einem amerikanischen Krebsregister auswerteten. Zu den Informationen gehörten Daten zu Begleiterkrankungen, Untersuchungen mit Ziel und Ergebnis sowie zum Wiederauftreten der Krebserkrankung.

Alle drei Monate, alle sechs Monate oder nur einmal im Jahr – was ist besser?

Anhand dieser Daten teilten die Forscher die Patienten in drei Gruppen ein: Eine Gruppe wurde mit einer hohen Intensität untersucht (805 Patienten, CT alle 3 Monate), eine mit einer moderaten Intensität (1216 Patienten, CT alle 6 Monate) und eine mit einer geringen Intensität (421 Patienten, jährliche CT). Die Daten zu den Patienten wurden statistisch ausgewertet.

5-Jahres-Überleben in allen Gruppen etwa gleich häufig

Dabei zeigte sich, dass das 5-Jahres-Überleben in allen Gruppen in etwa gleich war. Bei Patienten, die keine Symptome hatten, wurden in 210 Fällen ein erneutes Auftreten der Krebserkrankung festgestellt, in 128 Fällen wurde eine neue Lungenkrebserkrankung festgestellt.

Auch eine CT einmal im Jahr scheint auszureichen

Die Forscher fassen daher zusammen, dass die Häufigkeit der Nachuntersuchung bei Patienten, denen ein nicht-kleinzelliger Lungenkrebs im Frühstadium operativ entfernt wurde, keinen Einfluss auf die 5-Jahres-Überlebensrate hatte. Patienten, die nur einmal im Jahr per CT untersucht wurden, überlebten in etwa genauso häufig 5 Jahre wie Patienten, die alle drei oder sechs Monate eine CT erhielten.

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