Rate der Covid-19-Erkrankungen in der vergangenen Woche deutschlandweit leicht gesunken

Wirtschaftswissenschaftler hoffen aufgrund statistischer Berechnungen auf stärkere Abnahme in dieser Woche durch Maßnahmen von Bund und Ländern

Die Rate der durch das Coronavirus verursachten Covid-19-Erkrankungen in Deutschland ist vom Montag bis zum Freitag der vergangenen Woche von zuvor durchschnittlich 27 Prozent auf 21 Prozent pro Tag gesunken. Außerdem besteht die Hoffnung, dass die Zuwachsrate durch die von Bund und Ländern beschlossenen Maßnahmen in dieser Woche weiter abnimmt. Zu diesen Ergebnissen sind Wirtschaftswissenschaftler der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und der Universität Regensburg gekommen, indem sie eine statistische Methode, die üblicherweise in der Arbeitsmarktforschung benutzt wird, auf die vom Robert Koch-Institut (RKI) veröffentlichten Zahlen zu Covid-19 angewendet hatten. Einem Bund-Länder-Beschluss vom 13. März folgend finden unter anderem seit dem 14. März keine Bundesligaspiele mehr statt und seit dem 16. März sind Schulen und Kindergärten geschlossen. „Berücksichtigt man die übliche Inkubationszeit von zirka fünf Tagen sowie eine weitere Dauer von etwa drei Tagen, bis die Betroffenen beim Arzt waren und die eventuelle Erkrankung dem RKI gemeldet worden ist, müssten in dieser Woche die ersten Effekte dieser Maßnahmen sichtbar werden“, sagt der Volkswirtschaftler Prof. Dr. Klaus Wälde, der vonseiten der JGU an der statistischen Auswertung beteiligt war.

Sollte es an einem der kommenden Tage tatsächlich zu einem Bruch der Zuwachsrate kommen, müsste nach dem von den Forschern angewendeten Modell allerdings noch bis Ende dieser Woche abgewartet werden, um mit Sicherheit sagen zu können, ob der Rückgang auf den Maßnahmen von Bund und Ländern beruht. „Selbst wenn die gemessenen Wachstumsraten an dem ein oder anderen Tag deutlich niedriger liegen sollten, muss das kein systematischer, also andauernder Effekt sein“, sagt Wälde. Einzelne Werte könnten stark durch Zufallseinflüsse bestimmt sein, zum Beispiel mehr oder weniger verfügbare Testkapazitäten oder Messfehler. Wälde geht davon aus, „dass wir am kommenden Freitag mit 95-prozentiger Sicherheit wissen werden, ob die von Bund und Ländern am 13. März getroffenen Maßnahmen erfolgreich waren“.

Weitere Informationen:https://www.macro.economics.uni-mainz.de/category/corona/ – Corona-Blog von Prof. Dr. Klaus Wälde