Trastuzumab in der adjuvanten Therapie von frühem HER2-positivem Brustkrebs

Original Titel:
Efficacy of Adjuvant Combination Therapy With Trastuzumab and Chemotherapy in HER2-positive Early Breast Cancer: A Single Institutional Cohort Study From Clinical Practice

MedWiss Hat die Einführung des Medikaments Trastuzumab die Prognose von Patientinnen mit frühem HER2-positivem Brustkrebs verbessert? Die Ergebnisse der im folgenden beschriebenen Studienergebnisse sagen ja – und raten dazu, eine Ausweitung der adjuvanten Trastuzumab-Therapie zu erwägen.


Trastuzumab ist seit August 2000 für die Behandlung von metastasiertem, HER2-positivem Brustkrebs zugelassen. Seit Mai 2006 umfasst die Zulassung auch die adjuvante Therapie von frühem HER2-positivem Brustkrebs.

Wissenschaftler analysierten, ob sich die Prognose von Patientinnen mit frühem HER2-positivem unterschied, die in ihrer Brustkrebsabteilung vor oder nach der Zulassung von Trastuzumab in der adjuvanten Therapie operiert wurden. Die Analyse der Wissenschaftler war retrospektiv. Zur Verfügung standen Patientinnen, die zwischen den Jahren 2000 und 2007 – also vor der Zulassung von Trastuzumab in der adjuvanten Therapie – operiert wurden (Kohorte A) und Patientinnen, die zwischen den Jahren 2008 und 2015 operiert und im Anschluss mit Trastuzumab und Chemotherapie behandelt wurden (Kohorte B).

Bessere Behandlungsergebnisse bei den Frauen aus Kohorte B

Die Analyseergebnisse zeigten, dass die Rate des rückfallfreien und des fernmetastasenfreien Überlebens bei den Frauen der Kohorte B signifikant besser war als die der Frauen aus der Kohorte A. Die Risikofaktoren, die bei den Frauen der Kohorte A das Auftreten von Fernmetastasen begünstigten – nämlich Lymphknotenmetastasen, Einbrüche in Lymphgefäße und ein niedriger histologischer Grad – nahmen bei den Frauen aus der Kohorte B keinen Einfluss auf das Risiko für Fernmetastasen.

Diese Studienergebnisse deuten darauf hin, dass sich die Prognose von Frauen mit frühem HER2-positivem Brustkrebs seit Einführung des Medikaments Trastuzumab in der adjuvanten Therapie verbessert hat. Die Risikofaktoren, die vormals das Auftreten von Fernmetastasen begünstigten, scheinen durch die Trastuzumab-Behandlung abgeschwächt zu werden. Eine Steigerung des Einsatzes von Trastuzumab in der adjuvanten Therapie sollte deshalb erwogen werden.

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