COVID-19: Risikofaktoren bei Rheuma-Patienten

 







Kurz & fundiert
  • Deutsche Studien mit Rheuma-Patienten
  • Alter und Vorerkrankungen erhöhten das Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf
  • Auch die Rheuma-Aktivität sowie die Anwendung von Glukokortikoiden beeinflussten das Risiko

 

DGP – Ein höheres Alter, Komorbiditäten, eine höhere Aktivität der Rheuma-Erkrankung sowie die Anwendung von Glukokortikoiden erhöhten das Risiko für Patienten mit rheumatischen Erkrankungen aufgrund von COVID-19 ins Krankenhaus eingeliefert zu werden. Die richtige Therapie ist daher wichtig, um die Krankheitsaktivität möglichst gering zu halten und das Risiko für schwere Infektionen zu verringern.


Bei einigen Patienten, die an COVID-19 erkranken, verläuft die Erkrankung schwer. Eine Studie aus Deutschland bewertete jetzt Risikofaktoren für eine COVID-19 Erkrankung mit Krankenhausaufenthalt bei Rheumapatienten.

Patienten mit rheumatoider Arthritis, Psoriasis-Arthritis oder axialer Spondyloarthritis

Die Studie untersuchte Patienten aus dem deutschen COVID-19-Register, die zwischen dem 30. März und dem 1. November 2020 eine durch eine PCR bestätigte Infektion mit SARS-CoV-2 gehabt hatten. 468 Patienten litten an entzündlichen rheumatischen und muskuloskelettalen Erkrankungen. Etwa die Hälfte (48 %) von ihnen hatten die Diagnose rheumatoider Arthritis, 14 % litten an Psorisis-Arthritis, 12 % an axialer Spondyloarthritis.

Rheuma-Aktivität, Vorerkrankungen oder Alter beeinflussten COVID-19

29 % der Patienten mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden und 5,5 % brauchten eine Beatmung. 19 Patienten verstarben. Über eine multivariable Analyse bestimmten die Wissenschaftler den Odds Ratio für Risikofaktoren. Ein Alter über 65 Jahre (OR 2,24; 95 %: 1,12 bis 4,47), bzw. über 75 Jahre (OR 3,94; 95 %: 1,86 bis 8,32), kardiovaskuläre Erkrankungen (OR 3,36; 95 % KI: 1,5 bis 7,55), interstitielle Lungenerkrankungen/COPD (OR 2,79; 95 % KI: 1,2 bis 6,49), chronische Nierenerkrankungen (OR 2,96; 95 % KI: 1,16 bis 7,5), eine moderate/hohe Rheuma-Krankheitsaktivität (OR 2,96; 95 % KI: 1,02 bis 3,76) und die Behandlung mit Glukokortikoiden von über 5 mg/Tag (OR 3,67; 95 % KI: 1,49 bis 9,05) waren mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für eine Hospitalisierung assoziiert. Patienten mit Spondyloarthritis hatten ein geringeres Risiko für eine Hospitalisierung als Patienten mit rheumatoider Arthritis (OR 0,46; 95 % KI: 0,23 bis 0,91).

Ein höheres Alter, Komorbiditäten, eine höhere Aktivität der Rheuma-Erkrankung sowie die Anwendung von Glukokortikoiden erhöhten das Risiko für Patienten mit rheumatischen Erkrankungen aufgrund von COVID-19 ins Krankenhaus eingeliefert zu werden. Die richtige Therapie ist daher wichtig, um die Krankheitsaktivität möglichst gering zu halten und das Risiko für schwere Infektionen zu verringern.