Fasten während des Ramadans bei Typ-2-Diabetes

Original Titel:
Attitude and safety of patients with diabetes observing the Ramadan fast

MedWissWissenschaftler aus Saudi-Arabien untersuchten die Einstellung von gläubigen Typ-2-Diabetes-Patienten zum Fasten während des Ramadans. Viele Patienten fasteten während des Ramadans, obwohl ihnen aus medizinischen Gründen dazu abgeraten wurde. Unterzuckerungen traten häufig auf, besonders wenn die Patienten auch vor dem Fasten davon betroffen waren oder wenn sie mit Insulin therapiert wurden.


Der Ramadan ist der Fastenmonat der Muslime. Das Fasten dauert stets 29 Tage an – in dieser Zeit essen gläubige Muslime von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang nichts. Wissenschaftler aus Saudi-Arabien interessierten sich in ihrer Studie dafür, welche Einstellung Typ-2-Diabetes-Patienten zum Ramadan haben.

Knapp ein Viertel der Patienten war von Unterzuckerungen betroffen

Die Wissenschaftler analysierten in ihrer Studie 360 Patienten mit Typ-2-Diabetes. Der durchschnittliche HbA1c-Wert der Patienten lag bei 8,9 %. Vielen Patienten wurde aufgrund ihrer schlechten Blutzuckereinstellung dazu geraten, nicht zu fasten. Nichtsdestotrotz fasteten alle Patienten während des Ramadans. An durchschnittlich 2,6 Tagen fasteten die Patienten nicht. Bei 24,7 % der Patienten kam es zu Unterzuckerungen. Trotz auftretender Unterzuckerungen führten 29,3 % der Patienten das Fasten fort. Mit Insulin behandelte Patienten litten am häufigsten an Unterzuckerungen, gefolgt von Patienten, die mit Sulfonylharnstoffen behandelt wurden. Patienten, die bereits vor dem Ramadan häufiger von Unterzuckerungen betroffen waren, litten auch während des Ramadans deutlich häufiger an Unterzuckerungen.

Viele gläubige Typ-2-Diabetes-Patienten, auch jene mit nicht optimalen Langzeitblutzuckerwerten, denen aus medizinischen Gründen davon abgeraten wurde, fasteten während des Ramadans. Etwa ein Viertel der Patienten litt während des Fastens unter Unterzuckerungen. Viele Patienten führten ungeachtet dessen das Fasten fort. Eine Therapie mit Insulin oder Sulfonylharnstoffen begünstigte das Auftreten von Unterzuckerungen.

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