Nachsorge nach fokaler Prostatakrebs-Therapie: Das empfehlen Experten

Original Titel:
Standardized Nomenclature and Surveillance Methodologies After Focal Therapy and Partial Gland Ablation for Localized Prostate Cancer: An International Multidisciplinary Consensus

Kurz & fundiert

  • 65 Experten (Urologen und Radiologen) bildeten einen Konsens über die Nachsorge bei fokalen Prostatakrebs-Therapien
  • Zur Nachsorge raten die Experten folgende Untersuchungen:
    • PSA-Test im ersten Jahr alle 3 Monate und danach alle 6 Monate
    • MRT nach 6 und 18 Monaten
    • Biopsie nach 6-12 Monaten
    • Bewertung der funktionellen Ergebnisse nach 3-6 Monaten und solange, bis diese stabil sind

 

MedWiss – 65 Experten bildeten einen Konsens über die Nachsorgen bei fokalen Prostatakrebs-Therapien. Sie empfehlen, zu bestimmten Zeitpunkten PSA-Tests, MRTs, Biopsien und Bewertungen der funktionellen Ergebnisse durchzuführen.


Fokale Therapie (FT) und partielle Drüsenablation (partial gland ablation, kurz PGA) stellen eine schonende Behandlungsalternative bei einem lokal begrenzten Prostatakrebs dar. Doch wie sollte die Nachsorge nach solchen Eingriffen aussehen? Um hier einen Leitfaden zu generieren, führte ein internationales Forscherteam eine Konsensstudie durch.

65 Experten nahmen an der Konsensstudie teil

An der interdisziplinären Konsensstudie nahmen insgesamt 65 Experten teil. 72 % waren Urologen, 28 % Radiologen. Die Experten füllten in drei Runden Fragebögen aus. Das Feedback zu den Antworten der vorherigen Runden wurden zusammengefasst und an die Teilnehmer ausgehändigt, so dass sie ihre Entscheidungen neu bewerten konnten. Ziel war es, einen Konsens über verschiedene Themen zu erzielen. Dieser war bei einer Übereinstimmung von 80 % erreicht. Zum Abschluss fand ein persönliches Treffen statt, bei dem die finalen Schlussfolgerungen formuliert wurden.

Experten bildeten einen Konsens über die Nachsorgen bei fokalen Prostatakrebs-Therapien

Die Experten waren der Ansicht, dass nach FT/PGA folgende Untersuchungen erfolgen sollten, um das Ergebnis der Behandlung zu beurteilen: PSA-Tests, bildgebendes Verfahren, Biopsien und Bewertung der funktionellen Ergebnisse. Obwohl der PSA-Wert kein zuverlässiger Marker für ein Therapieversagen ist, sollte der PSA-Wert den Experten zufolge im ersten Jahr alle drei Monate und danach alle sechs Monate gemessen werden. Als bildgebendes Verfahren sollte die MRT bevorzugt werden. Die MRT sollte 6 und 18 Monate nach dem Eingriff erfolgen. Bezüglich der Biopsie raten die Experten eine systematische, transrektale, ultraschallgeführte 12-Kern-Biopsie kombiniert mit einer gezielten Biopsie des behandelten Bereichs – und zwar 6-12 Monate nach der Behandlung. Bewertung der funktionellen Ergebnisse sollte nach drei bis sechs Monaten nach dem Eingriff erfolgen und solange, bis diese stabil sind.

Die Experten empfehlen als Nachsorgen nach der fokalen Prostatakrebstherapie somit, zu bestimmten Zeitpunkten PSA-Test, MRTs, Biopsien und Bewertungen der funktionellen Ergebnisse durchzuführen.

© Alle Rechte: HealthCom