Eine ausgewogene Ernährung wirkt sich positiv auf das PCO-Syndrom aus

Original Titel:
Relation between Inflammation, Oxidative Stress and Macronutrient Intake in Normal and Excessive Body Weight Adolescent Girls with Clinical Features of Polycystic Ovary Syndrome

Kurz & fundiert

  • Die Studie untersuchte die Essensgewohnheiten von übergewichtigen im Vergleich zu normalgewichtigen Mädchen mit dem PCO-Syndrom zwischen 14 und 18 Jahren.
  • Die Aufnahme von Proteinen, Kohlenhydraten und Ballaststoffen hatte einen positiven Effekt auf Entzündungswerte, vor allem bei übergewichtigen Mädchen.

 

MedWiss – Die Beobachtung der Essensgewohnheiten von normal- und übergewichtigen Mädchen zwischen 14 und 18 Jahren, zusammen mit der Analyse ihrer Blutwerte, zeigte, dass eine ausgewogene Ernährung bei übergewichtigen Mädchen mit PCOS positive Auswirkungen auf die Entzündungswerte im Blut hatte. Allerdings war der Studienumfang relativ klein.


Die Ernährung gilt als wichtiger Einflussfaktor auf die Entzündungswerte und die Entwicklung von chronischen Krankheiten bei jugendlichen Mädchen. So sind erhöhte Entzündungswerte im Blut bei Patientinnen mit dem PCO-Syndrom keine Seltenheit. Eine aktuelle Studie konnte zeigen, dass verschiedene Komponenten der Nahrung unterschiedlich starke Auswirkungen auf die Entzündungswerte haben.

Ärzte untersuchten PCOS-Patientinnen mit einem durchschnittlichen Alter von 16 Jahren über 2 Tage im Krankenhaus. Dabei nahmen sie Parameter wie Alter, Größe, Gewicht und Hüftumfang nach 12-stündigem Fasten auf. Untersucht wurden Symptome hormoneller Unregelmäßigkeiten sowie das Hautbild. Auch Bluttests und transabdominale Ultraschalluntersuchungen wurden durchgeführt. Man stufte die Mädchen nach Body-Mass-Index (BMI) und Körperfettanteil als normal- oder übergewichtig ein.

Ernährungsbeobachtung mittels selbstgeführter Tagebücher

Die 37 normalgewichtigen und 22 übergewichtigen Mädchen dokumentierten ihre Ernährung über zwei Arbeitstage und einen Urlaubstag. Sie führten dazu Ernährungstagebücher. Anhand der aufgeführten Mahlzeiten und deren Bestandteile ermittelte ein Ernährungsberater Energie und Nährstoffgehalt der aufgenommenen Nahrung. Dieses Ergebnis verglich er mit dem individuellen täglichen Bedarf der Teilnehmerinnen.

Unterschiede zwischen normal- und übergewichtigen Patientinnen

Die meisten Zusammenhänge zwischen Ernährung und Entzündungswerten im Blut konnten nur bei PCOS-Patientinnen mit erhöhtem Körpergewicht festgestellt werden. So wurden vor allem in dieser Gruppe bei einer hohen Aufnahme von pflanzlichen Proteinen bzw. Gesamtproteinen, Ballaststoffen und Kohlenhydraten niedrige Entzündungswerte gemessen. Die übergewichtigen Mädchen wiesen geringere IL-6- (Interleukin 6), TNF-a- (Tumor Nekrose Faktor a) und MDA- (Malondialdehyd) Werte auf. Die Aufnahme der tierischen Proteine und jeglicher Art von Fetten hatte keine Auswirkung. Cholesterin zeigte lediglich in der Gruppe mit normalgewichtigen Patientinnen negative Auswirkungen.

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist grundsätzlich für jeden wichtig. Bei jugendlichen Patientinnen mit PCOS konnte sie nachweislich die Entzündungswerte im Blut senken. Diese lindernde Wirkung kann demnach unterstützend in der Therapie genutzt werden. Es muss allerdings bedacht werden, dass die Studie nur eine kleine Probandenzahl umfasste und sich nur auf ein bestimmtes Altersspektrum bezog.

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