Risiko für Gürtelrose unter Basistherapeutika wie TNF-Hemmern, Ustekinumab und Methotrexat nicht erhöht

Original Titel:
Biological treatment for psoriasis and the risk of herpes zoster: Results from the Psoriasis Longitudinal Assessment and Registry (PSOLAR)

MedWissDie Studie zeigte, dass das Risiko für eine Gürtelrose bei Psoriasis-Patienten unter TNF-Hemmern, Ustekinumab oder Methotrexat nicht erhöht ist. Die Wissenschaftler betonen jedoch, dass höhere Patientenzahlen notwendig seien, um das Risiko besser abschätzen zu können.


Bei Autoimmunerkrankungen wie der Psoriasis greift ein fehlgeleitetes Immunsystem körpereigene Strukturen an und führt zu dauerhaften Entzündungen. Basistherapeutika verändern das Immunsystem indem sie Immunzellen oder die Kommunikation zwischen Immunzellen hemmen oder verändern. Durch ihre Wirkung wird das Immunsystem und die Autoimmunreaktionen und Entzündungen unterdrückt. Der Körper kann allerdings auch anfälliger werden für Infektionen. Ein internationales Team von Wissenschaftlern untersuchte jetzt das Risiko für eine Gürtelrose im Zusammenhang mit verschiedenen Basistherapeutika.

Varizelle-Zoster-Viren können jahrelang im Körper verbleiben

Die Gürtelrose (Herpes zoster) wird durch Varizella-Zoster-Viren ausgelöst und tritt vor allem bei älteren Menschen oder Menschen mit einem unterdrückten Immunsystem auf. Die Viren verursachen auch Windpocken und auch nach überstandener Windpocken-Erkrankung können die Viren im Köper verbleiben und nach Jahren wieder ausbrechen und Gürtelrose verursachen. Es kommt zu Entzündungen der Nerven und zu schmerzhaftem, bläschenförmigem Ausschlag auf der Haut. Die Erkrankung wird mit Salben, Pulvern oder Lotionen behandelt, bei Schmerzen auch mit Schmerzmitteln und Virostatika, die die Vermehrung der Viren hemmen. Die Wissenschaftler untersuchten Patienten mit Psoriasis, die biologische oder nicht-biologische Basistherapeutika einnahmen.

Eine Basistherapie beeinflusst das Immunsystem

Nicht-biologische Basistherapeutika wie beispielsweise Methotrexat werden teilweise seit vielen Jahren zur Behandlung verschiedener Autoimmunerkrankungen eingesetzt. Im Gegensatz dazu sind biologische Basistherapeutika oder Biologika neuartige Wirkstoffe, die biotechnologisch hergestellt werden und in ihrer Struktur körpereigenen Strukturen ähneln. Zu ihnen gehören die TNF-Hemmer und die Interleukin-Hemmer wie Ustekinumab, die unterschiedliche Botenstoffe der Immunsystems hemmen.

Das Risiko für Gürtelrose bei einer Basistherapie mit TNF-Hemmern, Ustekinumab oder Methotrexat war nicht erhöht

Die Wissenschaftler werteten die Daten von 10469 Patienten aus, bei denen 55 Fälle von Gürtelrose auftraten. Sie verglichen das Risiko für Gürtelrose bei Patienten, die mit TNF-Hemmern, mit Ustekinumab oder mit Methotrexat behandelt wurden. Das Risiko bei Methotrexat wurde mit verschiedenen äußerlichen Behandlungen, Kortison oder anderen Basistherapeutika verglichen. Insgesamt konnte kein erhöhtes Risiko für Gürtelrose bei der Anwendung von TNF-Hemmern, Ustekinumab oder Methotrexat gesehen werden.

Die Studie zeigte, dass das Risiko für eine Gürtelrose bei Psoriasis-Patienten unter TNF-Hemmern, Ustekinumab oder Methotrexat nicht erhöht ist. Die Wissenschaftler betonen jedoch, dass höhere Patientenzahlen notwendig seien, um das Risiko besser abschätzen zu können.

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