Brustkrebsdiagnosen während der Schwangerschaft – mehr Frühgeburten, aber keine häufigeren kindlichen Fehlbildungen

Original Titel:
Neonatal outcomes of pregnancy-associated breast cancer: Population-based study on 11 million births

MedWiss – Mit zunehmender Anzahl an Brustkrebsdiagnosen während der Schwangerschaft steigt der Beratungsbedarf von betroffenen Frauen. Diese Auswertung amerikanischer Wissenschaftler zeigte, dass eine Brustkrebsdiagnose während der Schwangerschaft Frühgeburten und einen vorzeitigen Blasensprung begünstigt. Säuglinge betroffener Mütter waren aber glücklicherweise nicht häufiger von vorgeburtlichen Entwicklungsstörungen und angeborenen Fehlbildungen betroffen. Auch kam es aufgrund der Brustkrebsdiagnose der Mütter nicht häufiger zu Todesfällen bei den Säuglingen.


Heutzutage bekommen Frauen immer später Kinder. Dies hat zur Folge, dass es auch häufiger Brustkrebsdiagnosen während einer Schwangerschaft gibt. Wissenschaftler aus den USA nahmen sich diesem Thema nun in einer Studie an und analysierten, wie sich die Häufigkeit von Brustkrebsdiagnosen in den USA entwickelt hat und welche Folgen die Brustkrebsdiagnose für Mütter und deren Kinder mit sich bringt.

In 6,5 Fällen von 100 000 Schwangerschaften wird Brustkrebs bei der Mutter diagnostiziert

Die Wissenschaftler griffen für ihre Studie auf eine große Datenbank zurück. In dem analysierten Zeitraum zwischen 1999 bis 2012 kamen knapp 12 Mio. Kinder auf die Welt. 772 Fälle von Brustkrebs während der Schwangerschaft wurden aufgezeichnet – in 6,5 Fällen von 100 000 Schwangerschaften wurde somit die Diagnose Brustkrebs gestellt.

Deutlich erhöhtes Risiko für Frühgeburten, aber kein erhöhtes Risiko für vermehrte angeborene Fehlbildungen bei den Neugeborenen

Die Wissenschaftler konnten sehen, dass die Häufigkeit von Brustkrebsdiagnosen während der Schwangerschaft im Zeitverlauf deutlich zunahm. Die betroffenen Frauen waren öfters älter, von kaukasischer Herkunft und gehörten einer höheren Einkommensklasse an. Wenn Brustkrebs während der Schwangerschaft diagnostiziert wurde, kam es deutlich häufiger zu einer Frühgeburt. Ebenso trat auch öfters ein vorzeitiger Blasensprung bei der werdenden Mutter auf. Glücklicherweise nahm die Brustkrebsdiagnose der Mutter keinen weiteren nachteiligen Effekt auf das Neugeborene: weder vorgeburtliche Entwicklungsstörungen noch angeborene Fehlbildungen traten häufiger auf. Außerdem kam es nicht öfter zu einem vorzeitigen Tod der Säuglinge.

Diese Auswertung amerikanischer Wissenschaftler zeigte auf, dass es im Laufe der letzten Jahre immer häufiger zu Brustkrebsdiagnosen während der Schwangerschaft gekommen ist. Ein wichtiger Grund dafür ist, dass Frauen heutzutage immer später Kinder kriegen. Erkrankt eine Frau während der Schwangerschaft an Brustkrebs, kommt es deutlich häufiger zu Frühgeburten und einem vorzeitigen Blasensprung. Neugeborene von Müttern mit Brustkrebs sind nicht öfter von vorgeburtlichen Entwicklungsstörungen oder angeborenen Fehlbildungen betroffen und sterben auch nicht vorzeitig im Mutterleib.

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