Wenige Nebenwirkungen bei Tildrakizumab

Original Titel:
Safety of Tildrakizumab for Moderate-to-Severe Plaque Psoriasis: Pooled Analysis of Three Randomised Controlled Trials.

MedWissDie Studie zeigt eine gute Sicherheit und Verträglichkeit von Tildrakizumab, einem neuen Biologikum. Die Anzahl der schweren Nebenwirkungen und auch der Infektionen war gering. 


Tildrakizumab wurde vor etwa einem halben Jahr zur Behandlung der Plaque-Psoriasis zugelassen. Das Biologikum hemmt Interleukin-23, einen Botenstoff des Immunsystems, und soll so die entzündlichen Reaktionen eindämmen. Studien haben bereits eine gute Wirksamkeit des Mittels gezeigt. Wissenschaftler aus den USA, Kanada, Deutschland und Australien haben jetzt 3 Studien zur Sicherheit und Verträglichkeit von Tildrakizumab ausgewertet.

Tildrakizumab ist ein Biologikum

Die Wissenschaftler werteten Daten aus 3 Studien mit 2081 Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis aus. Die Patienten waren in 4 Gruppen eingeteilt: sie erhielten entweder 100 mg Tildrakizumab, 200 mg Tildrakizumab, ein Placebo oder Etanercept. Etanercept ist ein anderes Biologikum, das den Botenstoff TNF-α hemmt.

Nach 16 Wochen waren die Nebenwirkungen in allen Gruppen ähnlich

Nach 16 Wochen waren die behandlungsbedingten Nebenwirkungen in allen 4 Gruppen vergleichbar. Bei etwa der Hälfte der Patienten kam es zu Nebenwirkungen. Ernste Nebenwirkungen traten bei 1,4 bis 2,3 % der Patienten auf. Bei 0,6 bis 1,9 % der Patienten führten Nebenwirkungen zu einem Abbruch der Behandlung. Schwere kardiale, also das Herz betreffende Nebenwirkungen traten bei 0 bis 0,1 % der Patienten und schwere Infektionen bei 0 bis 0,3 % der Patienten auf. Infektionen mit Candida waren selten. Candida ist ein Hefepilz, der die Haut und auch die Mundschleimhaut befallen kann – vor allem bei Personen mit einem schwachen Immunsystem. Unter Tildrakizumab waren 0,1 bis 0,3 % der Patienten befallen, unter Placebo und Etanercept 0 %.

Nach 64 Wochen waren die Nebenwirkungen geringer als unter Etanercept

Anschließend wurden die Patienten noch bis zur 64. Woche behandelt und beobachtet. Die Nebenwirkungen, ernsten Nebenwirkungen und die Zahl der Therapieabbrüche war bei Patienten, die Tildrakizumab erhielten geringer als oder vergleichbar mit Patienten, die ein Placebo erhielten, und geringer als bei Patienten, die Etanercept erhielten. Schwere kardiale Komplikationen traten bei bis zu 0,5 % der Patienten und schwere Infektionen bei 0,9 bis 2 % der Patienten auf. Es gab keine Fälle von entzündlichen Darmerkrankungen oder Selbstmorden. Infektionen mit Candida waren selten. Nur bei 0,2 % der Tildrakizumab-Patienten (100 mg), 0,7 % der Tildrakizumab-Patienten (200 mg) und 0% der Placebo- und Etanercept-Patienten kam es zu einem Befall der Haut mit Candida.

Die Studie zeigt daher eine gute Sicherheit und Verträglichkeit von Tildrakizumab. Die Anzahl der schweren Nebenwirkungen und auch der Infektionen war gering.

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