Wirkung von Resveratrol auf Morphologie der Ovarien bei PCOS-Patientinnen

Original Titel:
Effect of resveratrol administration on ovarian morphology, determined by transvaginal ultrasound for the women with PCOS

Kurz & fundiert

  • Die Wirkung von Reservatrol wurde bei Frauen mit PCOS untersucht
  •  41 Frauen wurden auf 2 Gruppen aufgeteilt und nahmen über 3 Monate entweder 100 mg Reservatrol oder ein Placebo ein
  • Die Auswirkung wurde durch Ultraschalluntersuchungen analysiert
  • Reservatrol zeigte Einfluss auf die Follikeldominanz und das Volumen der Ovarien

 

MedWiss – Die Einnahme von Resveratrol erwies sich schon im Mausmodell als Möglichkeit, die Morphologie der Ovarien zu verbessern. Die Wirksamkeit in Frauen mit PCOS muss nun noch bestätigt werden. In dieser Placebo-kontrollierten klinischen Studie untersuchten die Autoren aus dem Iran die therapeutische Wirkung von Resveratrol in einer kleinen Gruppe von PCOS-Patientinnen.


Das Polyzystische Ovarien Syndrom (PCOS) ist bei rund 12 % der Frauen im gebärfähigen Alter vertreten und geht neben etlichen metabolischen Beschwerden oft auch mit ausbleibender oder unregelmäßiger Periode sowie Unfruchtbarkeit einher. Reservatrol, eine Substanz, die beispielsweise aus Trauben gewonnen werden kann, stellte sich in diesem Zusammenhang, zunächst bei in vitro Studien, dann auch im Mausmodell, als Inhibitor für die Androgen-Produktion, welche bei PCOS häufig erhöht ist, heraus.

Die Auswirkung von Reservatrol auf die Ovarienmorphologie wurde nach 3 Monaten untersucht

Für die Studie wurden 41 Frauen mit PCOS zufällig auf zwei gleichgroße Gruppen aufgeteilt. Sie nahmen über 3 Monate hinweg täglich 100 mg Resveratrol oder ein Placebo ein. Die Autoren legten bei der Untersuchung den Fokus auf das Volumen der Ovarien, das Bindegewebe und die Anzahl der Follikel pro Ovarie (engl.: Folikel Number Per Ovary = FNPO). Die Untersuchung wurde vor und nach den 3 Monaten der Einnahme durchgeführt. Zudem wurde auch die Verteilung der Follikel sowie weitere Ultraschallmerkmale der Ovarien untersucht.

Reservatrol wirkt sich positiv auf das Ovarien-Volumen und die Follikel aus

Das durchschnittliche Alter der Patientinnen lag bei 28,61 +/- 4,99 Jahren, das durchschnittliche Körper zu Masse-Verhältnis (BMI) bei 28,26 +/- 5,62 kg/m2. Die Autoren stellten bei der Gruppe, die Reservatrol einnahm, eine deutliche Verbesserung der Ovarien-Morphologie im Vergleich mit der Placebo-Gruppe fest. Die Follikel waren dominanter und das Ovarien-Volumen deutlich reduziert. Die FNPO, das Bindegewebe und weitere Ultraschallmerkmale der Ovarien waren im Vergleich zur Placebo-Gruppe nicht signifikant unterschiedlich.

Die Autoren konnten so nach 3 Monaten eine signifikante Verbesserung der Morphologie der Ovarien durch Reservatrol bei Frauen mit PCOS feststellen. Reservatrol könnte ihren Beobachtungen nach einen krankheitsmodifizierenden Effekt haben. Der Langzeiteffekt einer Supplementierung mit Reservatrol müsse allerdings in größer angelegten Studien mit mehreren Teilnehmerinnen weiter untersucht werden.

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