Restless-Legs-Syndrom bei Migräne

Original Titel:
Association Between Migraine Complicated With Restless Legs Syndrome and Vitamin D

 
Kurz & fundiert
  • Migräne und RLS treten häufig in Kombination auf, beide Krankheiten hängen mit dem Vitamin D-Spiegel zusammen
  • Ein verstärkter Vitamin D-Mangel trat häufiger bei Migräne-Patienten auf und konnte mit dem Auftreten von RLS in Zusammenhang gebracht werden
  • 92 % der Migräne-Patienten mit RLS hatten ein Vitamin D-Defizit
  • Migräne-Patienten mit Vitamin D-Mangel haben eine 5-fach höheres Risiko, RLS zu bekommen als Teilnehmer ohne Vitamin D-Mangel
  MedWiss – Migräne betrifft rund 10 % der Bevölkerung und ist bekannt dafür, mit anderen Krankheiten wie Asthma, Depressionen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen zusammenzuhängen. Auch die weit verbreitete sensomotorische Störung RLS (engl.: restless leg syndrome = unruhige Beine) steht bekanntermaßen in Verbindung mit Migräne. Vitamin D-Mangel steht nun unter Verdacht, die beiden Krankheiten zu verbinden.
Die Autoren dieser Studie analysierten das Vorkommen von unruhigen Beinen (engl.: restless leg syndrome = RLS) bei Migräne-Patienten sowie den Zusammenhang mit einem Vitamin D-Defizit. Das Ziel war dabei, die klinische Diagnose und Behandlung dieser Krankheiten zu vereinfachen und zu verbessern.

Vergleich von Menschen mit und ohne Migräne: Vitamin D, Schlafqualität, RLS-Symptome

Zur Analyse dieser Zusammenhänge wurden in einer Kontrollstudie 175 Migräne-Patienten und 151 Personen ohne Migräne (Kontrollgruppe) untersucht. Die Kopfschmerzstärke (VAS-Score), Vorhandensein und Stärke von RLS (IRLS-Score), Schlafqualität (PSQI), Symptome von Angst und Depression (HADS) und demographische Daten wurden von sämtlichen Teilnehmern aufgenommen. Zusätzlich wurde der Vitamin D-Wert im Blutserum gemessen.

5-fach höheres Risiko von RLS in Migränepatienten mit Vitamin D-Mangel

Im Vergleich zu Kontrollgruppe hatte die Migräne-Gruppe ein niedrigeres Vitamin D-Level (21,10 vs. 16,42 ng/ml), eine höhere Vitamin D-Mangel Rate (45,03 vs. 72 %) und litten häufiger an RLS (6,62 vs. 22,29 %). Verglich man die RLS-Patienten aus der Kontrollgruppe mit denen aus der Migräne-Gruppe, konnte ebenfalls ein niedrigeres Vitamin D-Level bei den Migräne-RLS-Patienten festgestellt werden (17,36 vs. 13,15 ng/ml), auch der Vitamin D-Mangel kam in dieser Gruppe häufiger vor (66,18 vs. 92,31 %) sowie eine erhöhte Kopfschmerz-Frequenz. Die Autoren folgern, dass ein signifikanter Zusammenhang zwischen einem Vitamin D-Defizit in Migränepatienten und dem Vorkommen von RLS besteht und Vitamin D-Mangel als unabhängiger Risikofaktor für das Auftreten von RLS bei Migräne gelten kann. RLS trat bei Migräne-Patienten war signifikant häufiger auf als in der Kontrollgruppe und könnte mit dem vermehrten Vitamin D-Mangel in Verbindung gebracht werden. Allerdings sprechen die Autoren sich für eine Bestätigung der Resultate durch eine multizentrische Studie mit höherer Teilnehmerzahl aus.

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