MHH testet Blutdruck-App

Kann Software bei zu hohen Werten helfen? Betroffene und Hausarztpraxen für wissenschaftliche Studie gesucht

Bluthochdruck ist eine der häufigsten Ursachen von Herz- und Kreislauferkrankungen. Zu hohe Blutdruckwerte entwickeln sich schleichend. Sie verursachen lange keine Beschwerden, überlasten jedoch dauerhaft das Herz und andere Organe. Umso wichtiger ist die richtige Therapie. Können Apps bei der Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Bluthochdruck helfen? Das möchten das Hypertoniezentrum und das Institut für Allgemeinmedizin und Palliativmedizin der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) in einer Studie herausfinden. Dafür suchen sie betroffene Patientinnen und Patienten sowie Hausarztpraxen in Niedersachsen und Bayern als Teilnehmende. Getestet werden soll die Blutdruck-App „Manoa“.

„Jeder dritte Bundesbürger hat Bluthochdruck, bei den über 60-Jährigen ist es sogar jeder zweite“, stellt Professor Dr. Nils Schneider, Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin und Palliativmedizin fest.  Folgen eines zu hohen Blutdrucks können Schlaganfälle und Herzinfarkte sein. Doch es gibt auch Wege, diese Risiken zu verringern. „Blutdrucksenkung ist die effektivste Maßnahme zur Minimierung des Herz-Kreislaufrisikos in der hausärztlichen Praxis“, erklärt Professor Dr. Florian Limbourg, Koordinator des Hypertoniezentrums. Das Zentrum war an der Entwicklung der Blutdruck-App „Manoa“, die nun getestet werden soll, beteiligt.

„Wir wollen die Wirksamkeit der App bei der Blutdruckkontrolle und -senkung in einer kontrollierten und randomisierten Studie nachweisen“, erläutert Dr. Rolf Stegemann von Institut für Allgemeinmedizin und Palliativmedizin. „Manoa“ dient der regelmäßigen und korrekten Selbstkontrolle des Blutdrucks zu Hause. Sie erleichtert das Messen, die Kommunikation mit der Ärztin oder dem Arzt und gibt motivierende Tipps und Infos zu einem gesunden Lebensstil.

Da die Hausärztinnen und -ärzte der erste Anlaufpunkt bei Bluthochdruck sind, werden sie und auch betroffene Patientinnen und Patienten für die Studie gesucht. An der Studie teilnehmen können Betroffene sowie Hausarztpraxen aus Niedersachsen und Bayern. Weitere Informationen erhalten Interessierte unter https://manoa.app. Über die Internetseite ist auch eine Anmeldung zur Teilnahme möglich.