Behandlung von COPD: Dreifachtherapie hat Vorteile gegenüber Zweifachtherapie

Original Titel:
The effects of single inhaler triple therapy vs single inhaler dual therapy or separate triple therapy for the management of chronic obstructive pulmonary disease: a systematic review and meta-analysis of randomized controlled trials

Kurz & fundiert

  • Wissenschaftler fassten die Daten von sieben bereits veröffentlichten Studien zusammen und unterzogen sie einer erneuten Analyse
  • Im Vergleich zur Zweifachtherapie (LABA/LAMA oder LABA/ICS) hatte die Dreifachtherapie (ICS/LABA/LAMA) folgende Vorteile:
    • Bessere Lungenfunktion
    • Bessere Lebensqualität
    • Weniger moderate bis schwere Krankheitsschübe
  • Ein Nachteil der Dreifachtherapie war das höhere Risiko für Lungenentzündung

 

MedWiss – Patienten mit COPD profitierten von einer Dreifachtherapie mit inhalativen Kortikosteroiden (ICS), langwirksamen Beta-2-Agonisten (LABA) und langwirksamen Muskarinrezeptor-Antagonisten (LAMA). Zu diesem Ergebnis kam die vorliegende Übersichtsstudie. Im Vergleich zu den Zweifachtherapien (LABA/LAMA oder LABA/ICS) ging die Dreifachtherapie mit weniger moderaten bis schweren Krankheitsschüben, einer besseren Lungenfunktion und einer besseren Lebensqualität einher.


Für die Behandlung der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) stehen verschiedene Wirkstoffe zur Verfügung, die miteinander kombiniert werden können. Doch wie viele Wirkstoffe sollten miteinander kombiniert werden und welche Kombination ist besonders wirksam? Diese Frage ist Gegenstand der aktuellen Forschung. Eine mögliche Kombinationstherapie ist die Dreifachtherapie, die bei Patienten in Frage kommt, die ein erhöhtes Risiko für Krankheitsschübe haben oder bei denen eine Zweifachtherapie nicht ausreichend gewirkt hat. Bei dieser werden inhalative Kortikosteroide (ICS), langwirksame Beta-2-Agonisten (LABA) und langwirksame Muskarinrezeptor-Antagonisten (LAMA) gemeinsam angewandt. Ob diese Dreifachtherapie tatsächlich wirksamer ist als eine Doppeltherapie, die aus LABA und LAMA besteht, oder eine Doppeltherapie mit ICS und LABA, wurde bereits in einigen Studien untersucht. Um sich einen Überblick zu verschaffen, fassten Wissenschaftler aus Taiwan mit Unterstützung aus den USA die Ergebnisse dieser bereits veröffentlichten Studien zusammen und werteten sie neu aus.

Wissenschaftler fassten die Ergebnisse von sieben Studien zusammen und werteten sie neu aus

Die Wissenschaftler durchsuchten internationale Datenbanken nach geeigneten Studien, die bis Oktober 2018 veröffentlicht wurden. Insgesamt sieben Studien erfüllten ihre Kriterien und wurden in die Analyse einbezogen. In den Studien wurden verschiedene Kombinationstherapien miteinander verglichen.

COPD-Patienten profitierten von der Dreifachkombination

Bei der Auswertung der Daten stellten die Wissenschaftler fest, dass eine Dreifachtherapie aus einem einzigen Inhalator mit einem geringeren Risiko für Krankheitsschübe einherging als eine Zweifachtherapie mit LABA und LAMA und eine Zweifachtherapie mit ICS und LABA. Auch in Bezug auf die Lebensqualität und der Verbesserung der Lungenfunktion schnitt die Dreifachkombination besser ab als die beiden Zweifachtherapien. Es gab jedoch auch einen Haken – und zwar hing die Dreifachtherapie im Vergleich zur Zweifachtherapie mit LABA und LAMA mit einem höheren Risiko für Lungenentzündung zusammen.

Patienten mit COPD konnten somit von einer Dreifachtherapie mit einem Inhalator profitieren. Dies äußerte sich durch weniger moderate bis schwere Krankheitsschübe, durch eine bessere Lebensqualität und durch eine bessere Lungenfunktion bei Nutzung der Dreifachtherapie im Vergleich zur Zweifachtherapie.

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