Verbesserungen der gesundheitsbezogenen Lebensqualität mit Elektrokonvulsionstherapie

Original Titel:
Improvements in Health-Related Quality of Life with Electroconvulsive Therapy: A Meta-Analysis.

MedWiss – In einer Übersichtsanalyse (Meta-Analyse) von Psychiatern der Universität Toronto bestätigte sich, dass die Elektrokonvulsionstherapie (EKT) weiterhin eine wesentliche Rolle bei der Behandlung besonders schwer an Depressionen erkrankter Patienten spielt. Eine Behandlungsserie mit EKT bei depressiven Symptomen bewirkte demnach mittlere bis sehr große Verbesserungen der gesundheitsbezogenen Lebensqualität.


Die Elektrokrampftherapie ist eine seit Langem etablierte Methode zur Behandlung schwerer Depressionen. Obwohl die antidepressive Wirksamkeit der Elektrokonvulsionstherapie (EKT) gut dokumentiert ist, sind Patienten-berichtete Ergebnisse der Behandlung weniger gut beschrieben. Ziel einer neuen Übersichtsanalyse (Meta-Analyse) von Psychiatern der Universität Toronto war es, den Effekt einer Behandlungsreihe mit EKT auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität zu ermitteln. Dabei sollte auch beurteilt werden, welche Rolle Symptomfreiheit (Remission) nach der Behandlung oder das Alter der Patienten spielten.

Übersichtsanalyse der Auswirkungen von Elektrokonvulsionstherapie auf die Lebensqualität

Die Forscher durchsuchten die medizinwissenschaftlichen Datenbanken PubMed, PsycINFO und Web of Science nach Studien, in denen Behandlungseffekte auf die Lebensqualität nach der EKT untersucht wurden. In der Analyse wurden Effekte vor und nach der EKT auf verschiedene Aspekte der Lebensqualität sowie auf eine Art summierte Lebensqualität ermittelt.

Analyse  von vier Untersuchungen: deutliche Verbesserungen der Lebensqualität

Vier Studien konnten in der Analyse zusammengefasst werden. Darin konnten über alle Bereiche der Lebensqualität deutliche Verbesserungen nach der EKT-Behandlung gesehen werden. Besonders deutlich besserte sich die Lebensqualität im Bereich der physischen, also körperlichen Gesundheit und der geistigen Gesundheit. Die Verbesserungen hingen dabei damit zusammen, ob Patienten nach der EKT-Behandlung symptomfrei waren oder nicht. Wie deutlich sich die Lebensqualität der Patienten verbesserte, schien dabei auch mit dem jeweiligen Alter zusammenzuhängen.

Fazit: Bei schweren Depressionen ist die EKT immer noch ein wichtiges und wertvolles Therapieelement

Eine Behandlungsserie mit EKT bei depressiven Symptomen bewirkte mittlere bis sehr große Verbesserungen der gesundheitsbezogenen Lebensqualität. Diese Effekte zeigen sich in verschiedensten Komponenten und Unterbereichen der Lebensqualität. Damit bestätigt sich, dass EKT weiterhin eine wesentliche Rolle bei der Behandlung besonders schwer an Depressionen erkrankter Patienten spielt.

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