Verbessertes Atemmanagement stärkt Vertrauen in den Körper

Original Titel:
Breathing through a troubled life - a phenomenological-hermeneutic study of chronic obstructive pulmonary disease patients' lived experiences during the course of pulmonary rehabilitation

MedWiss – Patienten, die während eines ambulanten Lungenrehabilitationsprogramms ihr Atemmanagement verbesserten, fassten neue Hoffnung und neues Vertrauen in den eigenen Körper und steigerten ihr Wohlbefinden. Zu diesem Ergebnis kam die vorliegende kleine Studie.


Patienten mit einer mittelschweren bis schweren COPD wird empfohlen, an einem Lungenrehabilitationsprogramm teilzunehmen. Wichtige Bestandteile des Programms sind unter anderem eine umfassende Patientenschulung, Atemmuskeltraining und Bewegungs- und Atemübungen. Doch welche Erfahrungen machen Patienten während eines solchen Rehabilitationsprogramms? Wie fühlen sie sich und was kann ihnen helfen? Wissenschaftler aus Dänemark suchten mit einer kleinen Studie Antworten auf diese Fragen.

Wissenschaftler beobachten und interviewten COPD-Patienten, die an einem Lungenrehabilitationsprogramm teilnahmen

Die Wissenschaftler konnten 21 Patienten mit COPD für ihre Studie gewinnen – 11 Männer und 10 Frauen. Die Patienten nahmen an einem 8-wöchigen ambulanten Lungenrehabilitationsprogramm teil. Während des Programms wurden die Patienten mit Hinblick auf die Frage, was für die Patienten bei der Teilnahme an dem Rehabilitationsprogramm von besonderer Bedeutung ist, beobachtet. Des Weiteren interviewten die Wissenschaftler die Patienten nach Beenden des Rehabilitationsprogramms.

Verbessertes Atemmanagement weckte Hoffnung und neues Vertrauen in den Körper

Bei der Auswertung der Daten wurde deutlich, dass das Leben mit COPD aufgrund von Atemnot und anderen körperlichen Problemen für die Patienten herausfordernd war. Dies führte zum einen dazu, dass die Patienten ihr Vertrauen in ihren Körper verloren, und zum anderen erschwerte es die Teilnahme an dem Rehabilitationsprogramm. Erfreulich war, dass die Patienten neues Vertrauen in ihren Körper gewannen, wenn sie während des Rehabilitationsprogrammes ihr Atemmanagement verbesserten. Für ein besseres Atemmanagement gab der Physiotherapeut folgende Anweisung: „Tief durch die Nase einatmen, halte es ein wenig und atme dann vorsichtig aus dem leicht geöffneten Mund aus!“ (Zitat aus dem Englischen übersetzt). Diese Empfehlung gab er den Patienten immer wieder während der Übungen und erklärte sie im theoretischen Teil des Rehabilitationsprogramms. Bei Patienten, die dadurch ein besseres Atemmanagement erlernten, keimte Hoffnung auf und steigerte sich das Wohlbefinden. Patienten, die jedoch keine Verbesserungen ihres Atemmanagements zeigten, hatten weiterhin nur wenig Hoffnung.

Die Verbesserung des Atemmanagements während eines Lungenrehabilitationsprogramms hatte somit einen Einfluss darauf, ob Patienten mit COPD darauf vertrauten, ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit verbessern zu können.

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