Depression

Patienten mit Diabetes und Depressionen: besser ohne Alkohol, um Folgeerkrankungen zu vermeiden

Original Titel:
Alcohol consumption, depressive symptoms and the incidence of diabetes-related complications

MedWiss – Die Studienautoren schlussfolgerten aufgrund des gesehenen Zusammenhangs zwischen hohem Alkoholkonsum und starken depressiven Symptomen mit Nerven- und Herzerkrankungen, dass Präventionsmaßnahmen vermehrt den Alkoholkonsum und depressive Symptome der Patienten berücksichtigen sollten.


Bei Personen mit Typ-2-Diabetes konnte in der Vergangenheit ein Zusammenhang zwischen dem Konsum großer Mengen Alkohol und der Schwere von diabetesbedingten Komplikationen wie Schädigungen an z. B. Augen, Nieren und Nerven oder auch am Herz-Kreislauf-System festgestellt werden. Studien deuten darauf hin, dass es in diesem Zusammenhang auch wichtig sein könnte, die Rolle von depressiven Symptomen zu berücksichtigen.

Hat das Zusammenspiel von depressiven Syptomen und Alkoholkonsum einen Einfluss auf den Krankheitsverlauf?

Forscher aus Kanada untersuchten nun, ob Personen mit Typ-2-Diabtes, die unter depressiven Symptomen leiden und viel Alkohol trinken, im verstärkten Maße an diabetesbedingten Augenerkrankungen, Nierenerkrankung und Nervenerkrankungen sowie an chronischen Erkrankungen des Herzens litten.

Mehr als 1400 Personen mit Typ-2-Diabetes befragt

Für ihre Analyse konnten die Forscher 1413 Personen mit Typ-2-Diabetes untersuchen, die in einer Befragung ausführliche Angaben zu Alkoholkonsum, depressiven Symptomen und diabetesbedingten Komplikationen gemacht hatten. Die Befragungen fanden jährlich statt, für die vorliegende Analyse griffen die Forscher auf Daten von 5 Befragungswellen zurück.

Viel Alkohol gemeinsam mit depressiven Symptomen erhöhte Risiko für diabetesbedingte Folgeerkrankungen

Für die Analyse glichen die Forscher die Patienten mithilfe spezieller Berechnungen so an, dass sie in wichtigen Lebensstilfaktoren, sozialen und demografischen Faktoren (z. B. Ausbildung und Beruf sowie Haushaltsgröße und Geschlecht) und wichtigen Kenngrößen zu ihrer Diabeteseinstellung übereinstimmten. Die Auswertungen zeigten dann, dass das Zusammenspiel von hohem Alkoholkonsum und depressiven Symptomen das Risiko für Nervenerkrankungen und chronische Erkrankungen des Herzens erhöhte: diejenigen mit den meisten depressiven Symptomen, die am häufigsten Alkohol tranken, hatten das größte Risiko für Erkrankungen von Nerven und Herz.

Die Studienautoren schlussfolgerten aufgrund des gesehenen Zusammenhangs zwischen hohem Alkoholkonsum und starken depressiven Symptomen mit Nerven- und Herzerkrankungen, dass Präventionsmaßnahmen vermehrt den Alkoholkonsum und depressive Symptome der Patienten berücksichtigen sollten.

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