COVID-19 / Erkrankung

Pandemie-Folgen: Endometriose-Patientinnen schlechter versorgt

Original Titel:
The ongoing impact of the Covid-19 pandemic on endometriosis patients: A survey of 1,089 UK patients

Kurz & fundiert

Shortcode ist Leer

  • Welchen Einfluss hat die anhaltende COVID-19-Pandemie auf Endometriose-Patientinnen?
  • Online-Umfrag: Auswirkungen der Pandemie auf Symptome und Eingriffe bei Endometriose
  • Erwachsene Endometriose-Patientinnen in Großbritannien
  • 1 089 Antworten auf die Umfrage
  • Endometriose-Symptome verschlimmerten sich bei 31,4 – 55,2 % der Patientinnen
  • 69,2 % hatten verstärkte Symptome der mentalen Gesundheit
  • 44 % hatten einen Operationstermin, die Mehrheit davon wurde abgesagt; 18,7 % erhielten keinen neuen Termin

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MedWiss – Die anhaltende weltweite COVID-19-Pandemie mit ständig wechselnden Varianten erschwert auch 2022 der Weltbevölkerung das Leben. Frauen mit Endometriose wurde als gesonderte Gruppe allerdings wenig Beachtung geschenkt, was Anlass dieser Studie war. Im August und September 2021 befragten die Autoren Frauen mit Endometriose online zu ihrer Lage während der Pandemie.


Endometriose ist eine gynäkologische Krankheit, wobei sich Gewebe der Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter ansiedelt und starke Schmerzen verursacht. Begleitend treten nicht selten auch psychische Symptome wie Depressionen oder Ängste auf. Während der Pandemie wurden Frauen mit Endometriose nicht als gesonderte Gruppe untersucht, was nun aber die Autoren dieser Studie mittels Online-Umfragen behoben.

Umfrage bei erwachsenen Frauen in UK im Herbst 2021

Dazu verschickten die Autoren zwischen 27. August und 15. September 2021 Online-Umfragen an alle erwachsenen Frauen mit Endometriose im Vereinigten Königreich (UK) bezüglich der Behandlung und der Symptome von Endometriose. Insgesamt wurden die Antworten von 1 089 Patientinnen ausgewertet, die auf die Umfrage reagiert haben.

Verstärkung vor allem psychischer Symptome – häufig Operationsabsagen

Die antwortenden Frauen waren durchschnittlich 34 Jahre alt. 18,8 % waren bis zum Zeitpunkt der Umfrage positiv mittels PCR-Test auf das Coronavirus getestet worden. 84,6 % der Teilnehmerinnen waren doppelt gegen das neue Coronavirus geimpft. 20 Patientinnen wurden aufgrund einer Infektion ins Krankenhaus eingewiesen, bei einer Person war eine Intubation nötig. Viele Patientinnen (31,4 – 55, 2 %) gaben an, die Endometriose-Symptome hätten sich während der Pandemie verschlimmert. Bei den meisten Frauen (69,2 %) verstärkten sich psychische Symptome. Von den 44 % der Patientinnen, die sich für eine Operation entschieden, wurde die Mehrheit abgesagt; 18,7 % von ihnen erhielten jedoch keinen neuen Operationstermin.

Die Autoren sind überzeugt, dass Frauen mit Endometriose als gesonderte Gruppe während der Pandemie zu betrachten sind. Sie sollten vermehrt untersucht, vor allem aber unterstützt werden, da ein Großteil der betroffenen Frauen angab, dass ihre mentale Gesundheit stärker beeinträchtigt wurde.

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