Darmkrebs

Ein hohes Alter verschlechtert nicht die Prognose von Darmkrebs-Patienten

Original Titel:
Oncologic outcome of colorectal cancer patients over age 80: a propensity score-matched analysis

MedWiss – Wissenschaftler verglichen den Krankheitsverlauf von älteren Darmkrebs-Patienten mit dem von jüngeren Patienten. Nach Angleichung klassischer Risikofaktoren kamen sie zu dem Schluss, dass sich ein hohes Alter allein nicht negativ auf die Prognose der Patienten auswirkt.


Darmkrebs betrifft meist Personen, die älter als 50 Jahre alt sind. Das Durchschnittsalter bei der Diagnose liegt bei etwa Mitte 60. Aber auch ältere Patienten können mit der Diagnose Darmkrebs konfrontiert werden. Derzeit ist nicht klar, ob ein hohes Alter mit einer schlechteren Prognose einhergeht.

Wissenschaftler verglichen den Krankheitsverlauf von älteren und jüngeren Darmkrebs-Patienten

Dies untersuchte nun ein Forscherteam aus Seoul (Südkorea). Sie verglichen den Krankheitsverlauf von mindestens 80-jährigen Patienten mit dem von jüngeren Patienten. Hierzu sammelten sie die Daten von 9562 Darmkrebs-Patienten, die sich zwischen 2000 und 2011 für eine operative Entfernung des Tumors entschieden hatten. 222 von ihnen waren mindestens 80 Jahre alt und zählten somit zu den älteren Patienten. Das Durchschnittsalter der älteren Patienten betrug 82,0 Jahre. Die anderen Patienten zählten zu den jüngeren Patienten und waren durchschnittlich 59 Jahre alt.

Ein hohes Alter alleine war kein Risikofaktor für eine schlechtere Prognose

Auffällig war, dass ältere Patienten seltener sowohl vor als auch nach der Operation zusätzliche Behandlungen bekamen als jüngere Patienten. Und auch nachdem die Krankheit nach der Operation wieder zurückkehrte, erhielten die älteren Patienten im Vergleich zu jüngeren Patienten seltener weitere Behandlungen. Zunächst machte es den Anschein, dass ältere Patienten eine schlechtere Prognose hatten, da sie häufiger von einem Krankheitsrückfall betroffen waren und häufiger an dem Krebs verstarben als jüngere Patienten. Wurden die Patientengruppen jedoch so angeglichen, dass sie bis auf ihrem Alter in möglichst vielen Eigenschaften übereinstimmten, stellte sich heraus, dass sich beide Patientengruppen nicht nennenswert im krebsspezifischen Sterberisiko und im Rückfall-Risiko unterschieden. Statistische Analysen bestätigten, dass ein hohes Alter alleine kein Risikofaktor für eine schlechtere Prognose in Bezug auf das Risiko für einen Krankheitsrückfall oder auf das Risiko, an dem Krebs zu versterben, darstellte.

Darmkrebs-Patienten, die mindestens 80 Jahre alt waren, hatten somit eine ähnliche Prognose wie jüngere Patienten. Ein hohes Alter allein war kein Risikofaktor für einen schlechteren Krankheitsverlauf.

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