Fibromyalgie tritt häufig bei Patienten mit entzündlichen Erkrankungen der Wirbelsäulengelenke auf

Original Titel:
Fibromyalgia, a missed comorbidity in spondyloarthritis

MedWissDer Bericht verdeutlicht, dass Fibromyalgie bei Patienten mit axialer Spondyloarthritis und Psoriasis-Arthritis mit einer größeren Häufigkeit auftritt. Dabei stellt er fest, dass es dabei häufig schwierig ist, Fibromyalgie und Spondyloarthritis auseinander zu halten. Durch die Verschmelzung der Erkrankungen ist es schwierig, die Aktivität der Spondyloarthritis genau zu bestimmen und die Wirksamkeit von Medikamenten zu ermitteln. 


Fibromyalgie ist eine chronische Erkrankung, die sich durch großflächige Schmerzen an Muskeln, Gelenken, Sehnen und am Rücken äußert. Als zusätzliche Symptome treten Druckempfindlichkeit, Müdigkeit, Schlafstörungen, Schwellungen an Händen und Füßen, Morgensteifigkeit, Reizdarm und Depressionen auf. Die Symptome lassen sich durch Physio- und Psychotherapie, Schmerzmittel und/oder Antidepressiva behandeln.

Fibromyalgie geht häufig mit Autoimmunerkrankungen einher

Die Ursachen für Fibromyalgie sind weitestgehend unbekannt. Die großflächigen Schmerzen lassen sich bisher nicht durch krankhafte entzündliche oder degenerative Prozesse erklären. Die Erkrankung wird daher von chronisch-entzündlichen Erkrankungen wie Morbus Bechterew oder Psoriasis-Arthritis abgegrenzt. Es ist jedoch bekannt, dass entzündliche Autoimmunerkrankungen häufig der Fibromyalgie vorausgehen beziehungsweise gemeinsam mit Fibromyalgie auftreten.

Bis zu ein Viertel der Patienten mit Spondyloarthritis leiden an Fibromyalgie

Eine Zusammenfassung in der Fachzeitschrift Current opinion in rheumatology hat jetzt berichtet, wie häufig Fibromyalgie bei Patienten mit Spondyloarthritis auftritt. Spondyloarthritiden sind eine Gruppe von Erkrankungen, bei denen unter anderem Entzündungen im Bereich der Wirbelsäule, des Kreuz-Darmbeingelenks und der Sehnen auftreten. In Abgrenzung zur rheumatoiden Arthritis kommt es bei dieser Krankheitsgruppe nicht zur Bildung von Rheumafaktoren und Rheumaknoten. Zu den Erkrankungen zählt Morbus Bechterew (beziehungsweise axiale Spondyloarthritis) sowie die Psoriasis-Arthritis. Die Forscher berichten, dass Fibromyalgie bei etwa 2–8 % der normalen Bevölkerung auftritt. Bei Patienten mit axialer Spondylarthritis tritt Fibromyalgie bei 4–25 % der Betroffenen auf, bei Psoriasis-Arthritis bei 16–22 % der Betroffenen. Frauen sind häufiger betroffen. Dabei ist die Krankheitsaktivität der Spondyloarthritis bei Patienten mit begleitender Fibromyalgie häufig höher und verbessert sich nicht durch eine Behandlung.

Der Bericht verdeutlicht, dass Fibromyalgie bei Patienten mit axialer Spondyloarthritis und Psoriasis-Arthritis mit einer größeren Häufigkeit auftritt. Der Autor verdeutlicht, dass es dabei häufig schwierig ist, Fibromyalgie und Spondyloarthritis auseinander zu halten. Durch die Verschmelzung der Erkrankungen ist es schwierig, die Aktivität der Spondyloarthritis genau zu bestimmen und die Wirksamkeit von Medikamenten zu ermitteln. Vor allem eine subjektive Einschätzung der Schmerzen durch den Patienten kann daher nur ein ungenaues Bild über die Krankheitsaktivität bei Patienten mit Spondyloarthritis und Fibromyalgie geben. Eine Unterscheidung der beiden Krankheiten könnte daher für eine optimale Therapie entscheidend sein.

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