Begleit- und Folgeerkrankungen

Themenschwerpunkt: Begleit- und Folgeerkrankungen

Trotz der bei Multipler Sklerose (MS) hohen Rate psychologischer Komorbiditäten sind diese Probleme eher unterdiagnostiziert und unzureichend behandelt. Iranische Forscher untersuchten die Wirksamkeit des als “Unified Protocol” bekannt gewordenen Konzepts zur transdiagnostischen, auf Emotionen fokussierten Behandlung psychischer Störungen mittels kognitiver Verhaltensinterventionen im randomisiert-kontrollierten Verfahren mit 70 MS-Patienten. Die Methode zeigte sich als wertvolle, zusätzliche psychologische Behandlung, die für ein breites Spektrum an Problemen und im Gruppenformat anwendbar ist.

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Ganzkörper-Vibrationstraining gibt es inzwischen in vielen Fitnesszentren und Therapiepraxen. Aber wozu ist diese Methode gut? Italienische Wissenschaftler analysierten den Forschungsstand zum Vibrationstraining bei Bewegungsstörungen im Rahmen neurologischer Erkrankungen und fanden ein vielschichtiges Bild der Effekte: mal konnten Vorteile gefunden werden, mal nicht. Besonders Spastizität, Beweglichkeit und Balance schienen durch das Training verbessert werden zu können.

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In welchem Zusammenhang psychische Symptome, speziell Ängste und Depression bei MS, der Multiplen Sklerose, miteinander stehen, wurde nun in einer rückblickenden Analyse ermittelt. Dabei zeigte sich, dass Depressionen stärker mit höherem Behinderungsgrad und Fatigue assoziiert sind, Ängste dagegen eher Menschen betrafen, die noch beruflich aktiv sein konnten und in geringerem Maße infolge der MS körperlich beeinträchtigt waren.

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Die Autoren der vorliegenden Querschnittsstudie sind der Meinung, dass Ängste bei MS, der Multiplen Sklerose, ein häufiges Symptom sind, welches mehr Beachtung im Rahmen der Behandlung finden sollte. Demnach stehen Ängste oft in Zusammenhang mit weiteren psychischen und psychologischen Faktoren und könnten von stärkerem sozialen Support und Förderung des Umgangs mit der Erkrankung („coping“) profitieren.

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Wissenschaftler ermittelten in einem systematischen Review mit Meta-Analyse, welche Tremor-Behandlung effektiver ist: Läsionsoperation oder Tiefenhirnstimulation? Dabei wurden 15 randomisiert-kontrollierte Studien mit insgesamt 1 508 Patienten mit essentiellem Tremor, MS-Tremor und der Parkinson-Krankheit betrachtet. Dabei zeigten sich beide Methoden gleich effektiv. Eine Untergruppenanalyse mit fokussiertem Ultraschall legte allerdings mögliche Vorteile für die Lebensqualität bei dieser Methode nahe.

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Wie praktikabel sind zuhause durchgeführte Geschicklichkeitsübungen für die Finger für das Training der manuellen Fähigkeiten bei Multipler Sklerose? Dies untersuchte nun eine Schweizer Gruppe mit einer Tablet-App. Die Teilnehmer mit und ohne MS empfanden die App als gut nutzbar und unterhaltsam – und betrieben das Training mit hoher Adhärenz. Erste Hinweise auf Förderung der Geschicklichkeit werden in weiteren Studien genauer bestimmt werden müssen.

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Sport kann bei vielen Symptomen der Multiplen Sklerose helfen. Aber lindert Sport Symptome wie Depression, Fatigue oder Missempfindungen (Parästhesien), oder beeinflusst den Schlaf und Persönlichkeitszüge auch im Vergleich zu einem Kontrollprogramm? Forscher verglichen nun Ausdauer- und Koordinationstraining mit einem aktiven Kontrollprogramm und fanden, dass alle Interventionen positiv auf manche Probleme bei MS einwirken konnten, andere dagegen nicht beeinflussten.

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Sexuelle Funktionsstörungen belasten viele MS-Patienten, werden aber vergleichsweise selten besprochen. Europäische Neurologen befragten dazu Patienten und medizinische Fachkräfte und fanden dabei auf beiden Seiten ähnliche Hürden zu einem offenen Gespräch. Benötigt werden offenbar Aufklärung, ein entspannteres, unverklemmtes Umfeld und eine Chance auf Austausch unter vier Augen.

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Chronischer Schmerz ist bei Patienten mit Multipler Sklerose (MS) häufig und auf vielfältige Weise belastend. Forscher führten nun eine systematische Recherche und Übersichtsanalyse zur Wirksamkeit und Sicherheit nicht medikamentöser Therapien zum Management chronischer Schmerzen bei der MS durch. Trotz einer ganzen Reihe von Methoden, die eingesetzt werden, gibt es nur sehr schwache Hinweise auf Wirksamkeit dieser Ansätze. Es gab zudem keine Methode, die klar einer anderen überlegen schien. Allerdings zeigte sich im Überblick durchaus manch vorteilhafter Effekt verschiedener Therapieansätze zur Linderung chronischer Schmerzen. Zudem wurden sie als nicht schädigend eingestuft, können also den ein oder anderen Versuch wert sein. Weitere Studien sind aber notwendig, um klar zwischen wirksamen und wirkungslosen Methoden unterscheiden können.

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