Themenschwerpunkt: Begleit- und Folgeerkrankungen
Chronischer Schmerz ist bei Patienten mit Multipler Sklerose (MS) häufig und auf vielfältige Weise belastend. Forscher führten nun eine systematische Recherche und Übersichtsanalyse zur Wirksamkeit und Sicherheit nicht medikamentöser Therapien zum Management chronischer Schmerzen bei der MS durch. Trotz einer ganzen Reihe von Methoden, die eingesetzt werden, gibt es nur sehr schwache Hinweise auf Wirksamkeit dieser Ansätze. Es gab zudem keine Methode, die klar einer anderen überlegen schien. Allerdings zeigte sich im Überblick durchaus manch vorteilhafter Effekt verschiedener Therapieansätze zur Linderung chronischer Schmerzen. Zudem wurden sie als nicht schädigend eingestuft, können also den ein oder anderen Versuch wert sein. Weitere Studien sind aber notwendig, um klar zwischen wirksamen und wirkungslosen Methoden unterscheiden können.
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Welchen Einfluss haben Begleiterkrankungen auf die Symptome und die Symptomschwere der Multiplen Sklerose (MS)? In einer Studie mit 1 223 Patienten in Australien ermittelten Forscher den relativen Beitrag von Begleiterkrankungen zur Schwere einzelner MS-Symptome. Früherkennung und optimales Management von Komorbiditäten bei der MS sollten demnach eine wichtige Rolle bei der Behandlung spielen, da so auch der Schweregrad von MS-Symptomen beeinflusst werden kann.
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Hirnerkrankungen können zu Epilepsie führen. Schwedische Forscher untersuchten, ob Menschen mit MS daher ebenfalls ein erhöhtes Risiko für Epilepsie haben. Sie fanden ein ein erhöhtes Risiko, dass aber immer noch gering ist. Die Forscher vermuten, dass mit zunehmendem Behinderungsgrad auch das Epilepsie-Risiko steigt.
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Kanadische Neurologen untersuchten, welchen Effekt hochdosierte Kortikosteroide bei einem MS-Rückfall auf den Blutdruck haben, und welche Faktoren die Entwicklung akuten Bluthochdrucks beeinflussen. MS-Patienten könnten ein Risiko für erhöhten Blutdruck bei hochdosierter Kortikosteroid-Pulstherapie wegen eines Rückfalls haben. Dies betrifft besonders die Patienten mit eigenem Bluthochdruck in der Vergangenheit oder entsprechender Familienanamnese.
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Spastizität, starke Krämpfe, sind ein besonders schmerzhaftes Symptom der Multiplen Sklerose. Eine systematische Literaturübersicht untersuchte nun die Alltagstauglichkeit der ergänzenden Behandlung von MS-Spasmen mit medizinischem Cannabis (THC:CBD-Spray). Demnach half die Behandlung bei einem großen Teil der Patienten im normalen Alltag und besserte die Beschwerden in klinisch relevantem Maß, ohne dass neue Risiken gefunden wurden.
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Britische MS- und Reha-Experten entwickelten ein Trainingsprogramm: Balance Right in MS (abgekürzt BRiMS), übersetzt: richtig balancieren bei MS. Eine Machbarkeitsstudie zeigte nun gute Akzeptanz und Effekt des Trainings. Der Umfang der Übungen und des Fortbildungsprogramms schien allerdings noch zu groß zu sein. Verbesserungen durch Rückmeldungen der Patienten sollen nun dazu beitragen, eine größere Multizentren-Studie zum BRiMS-Programm durchzuführen.
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Eine Zubereitung aus Cannabis-Wirkstoffen, Nabiximols, hilft gegen mittelschwere bis schwere Spastiken, ist aber nicht frei von Nebenwirkungen. Das ist das Ergebnis einer Literaturauswertung italienischer Forscher.
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Welche Aspekte des Gangs bei der Multiplen Sklerose gestört sind, wird in einer Ganganalyse genau betrachtet, um gezielt diese Faktoren durch Training zu verbessern. Das VR-gestützte Gang-Training ist nach dieser Studienanalyse eine effektive Methode zur Verbesserung raum-zeitlicher und funktioneller Parameter des Gehens bei Menschen mit zentraler Bewegungsstörung. Die Studienlage zum VR-Training des Gehens bei MS ist bislang nicht sehr ergiebig – hier kann die VR vorerst vor allem durch ihren motivierenden Charakter hilfreich sein.
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Dass es ein Prodrom der Multiplen Sklerose (MS) gibt, wird inzwischen als sicher angenommen. Welche Symptome im MS-Prodrom besonders auf die spätere Erkrankung hinweisen, ist jetzt die kritische Frage, die vermehrt in Studien gestellt wird. In einer Kohortenstudie wurde nun in einem Zeitraum von 5 Jahren vor einer MS-Diagnose die Zahl der Arztbesuche wegen Fatigue, Schlafstörungen, Anaemie oder Schmerz ermittelt und mit Kontrollpersonen ohne MS verglichen. Dabei zeigten sich Anzeichen für das Prodrom, die sich abhängig von Geschlecht und Alter unterschieden.
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Schlafstörungen bei Menschen mit MS sind keine Seltenheit. Eine aktuelle Übersichtsarbeit fasst den aktuellen Wissensstand zu Schlafstörungen bei MS zusammen.
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Ist die Balance gestört, können Menschen mit Multipler Sklerose leichter stürzen und verlieren zunehmend Bewegungsfreiheit. Körperliches Training des Gleichgewichts könnte aber nur einen Teil der notwendigen Maßnahmen zur Unterstützung darstellen, berichteten Forscher. Sie untersuchten bei über 400 Patienten körperliche und psychische Faktoren und befragten sie zu ihrem Vertrauen in die eigene Balance. Vertrauen in das Gleichgewicht bei MS sollte demnach nicht nur über körperliche Faktoren, sondern auch über Linderungen von Fatigue und Depression angegangen werden, um Gleichgewichtsstörungen zu bessern.
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Bei Harnentleerungsstörungen kommt es bei gut einem Viertel der katheterisierenden Patienten zu wiederkehrenden Harnwegsinfekten. Eine dauerhafte niedrig dosierte Antibiotika-Therapie kann hier helfen, zeigen britische Wissenschaftler. Es besteht jedoch das Risiko einer Resistenzbildung.
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Ein verändertes Verhalten bei MS ist nicht ungewöhnlich, kann aber doch Hinweise auf Begleit- und Folgeerkrankungen wie Depressionen und Fatigue geben. Solche Veränderungen sollten daher ernst genommen und angesprochen werden. Mit einer entsprechenden neuropsychologischen Versorgung kann geholfen werden.
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