Trotz Parkinson fahrtüchtig? Einfache Tests können Zweifel ausräumen.

DGP – Kann ich trotz Parkinson sicher Auto fahren? Und woran erkenne ich, ob die Fahrsicherheit nachlässt? Zwei Tests können helfen, gute Fahrer von Fahrern mit größeren Problemen zu unterscheiden: ein einfacher Sehtest sowie ein typischer Test aus der Neurologie- und Parkinson-Praxis.


Selbst Auto fahren bedeutet Mobilität und Unabhängigkeit – das möchte jeder so lange wie möglich erhalten. Doch kann man trotz Parkinson sicher Auto fahren? Und woran ist erkennbar, ob die Fahrsicherheit nachlässt? In einer wissenschaftlichen Untersuchung wurden die Ergebnisse von praktischen Fahrtests und von typischen Tests, die beispielsweise beim Parkinsonarzt durchgeführt werden, miteinander verglichen und ausgewertet.

Entscheidend für die Fahrsicherheit: gutes Sehvermögen und geistige Fitness für Aufmerksamkeit und Handlungskontrolle

 

Praktische Fahrprüfung wird mit Sehvermögen und neurologischen Tests verglichen

Insgesamt nahmen 101 Studienteilnehmer mit Parkinsonkrankheit teil. Besonders zwei Tests halfen, gute Fahrer von Fahrern mit größeren Problemen zu unterscheiden: ein einfacher Sehtest sowie der Trail Making Test (TMT) – ein typischer Test aus der Neurologie- und Parkinson-Praxis.

 

Kurz erklärt – Trail Making Test TMT

Ein häufiger Test in der Praxis ist der Trail Making Test, kurz TMT. Wie beim Malen-nach-Zahlen sollen Zahlen aufsteigend, also 1 – 2 – 3 usw. zu einem Pfad verbunden werden. In einem zweiten Teil des Tests sind sowohl Buchstaben als auch Zahlen bunt durcheinander gestreut – man braucht viel Aufmerksamkeit und mentale Flexibilität, um sie abwechselnd der Reihe nach (A-1-B-2-C-3 usw.) zu verbinden.

 

Beim Sehtest zeigte sich, dass kontrastreiches Sehen enorm wichtig für das sichere Fahren ist. Der neurologische Test (Trail Making Test B) ermittelte, wie gut man in komplexen Situationen reagieren und umschalten kann – eine wichtige Fähigkeit im Straßenverkehr. Auch die Aufmerksamkeit, die bei der Parkinsonkrankheit nachlassen kann, spielt in diesem Test eine wichtige Rolle.

Für die Fahrtüchtigkeit entscheidend: ein gut absolvierter praktischer Fahrtest, gutes Kontrastsehen und geistige Flexibilität

Klassische Tests beim Facharzt oder Parkinsonpfleger helfen, ein Gefühl für die eigene Fahrsicherheit zu gewinnen. Ebenso wichtig ist eine ehrliche persönliche Einschätzung der Fahrsicherheit. Oft sind es auch Mitfahrende, denen eine nachlassende Fahrsicherheit auffällt.

 

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Quelle

Alvarez L, Classen S. Driving with Parkinson’s disease: Cut points for clinical predictors of on-road outcomes: La conduite automobile et la maladie de Parkinson : Points de découpage pour les prédicteurs clinique des résultats des épreuves sur route. Can J Occup Ther. 2018;85(3):232-241. doi:10.1177/0008417418755458.