Methotrexat gilt als Startpunkt in der Basistherapie der rheumatoiden Arthritis und auch der Therapie der Psoriasis-Arthritis. Häufig wird dazu zunächst Kortison kombiniert. Viele Patienten sprechen jedoch nicht ausreichend auf Methotrexat an oder vertragen dieses nicht. Dann stehen weitere neuartigere Medikamente zur Verfügung.
Behandlungsziel: Verbesserung in Gelenken und Blutwerten
Als Ziel der Behandlung gilt nach den Leitlinien das Erreichen einer Remission, also eine deutliche Verbesserung der Symptome. Die Leitlinien zur Therapie der rheumatoiden Arthritis mit krankheitsmodifizierenden Medikamenten wurden 2018 von führenden deutschen Rheumatologen entwickelt. Sie werteten aktuelle Forschungsergebnisse aus und empfehlen die optimale Behandlung der rheumatoiden Arthritis. Eine Behandlung gemäß den Leitlinien ist wichtig, um die Krankheitsaktivität zu verringern.
Mit verschiedenen Bewertungsverfahren (DAS28, CDAI, SDAI) kann die Krankheitsaktivität bestimmt werden. Dafür werten die Ärzte die Anzahl der betroffenen Gelenke und Entzündungsmarker im Blut. Ärzte schätzen mit Hilfe dieser gemessenen Krankheitsaktivität die Wirksamkeit der Medikamente ein. Mindestens alle 3 Monate sollte die Krankheitsaktivität kontrolliert werden.
Nach spätestens 6 Monaten sollte eine deutliche Verbesserung erzielt werden
Führt Methotrexat nach 3 Monaten nicht zu Verbesserungen, sollte die Therapie gewechselt werden. Nach 6 Monaten sollte eine Remission erreicht werden, um Folgeschäden an den Gelenken zu verhindern. Vor allem bei hoher Krankheitsaktivität und ungünstigen Prognosefaktoren sollte dann sofort zu einer neuartigen Therapie gewechselt werden. Als ungünstig zählen beispielsweise eine hohe Anzahl geschwollener Gelenke oder hohe Entzündungswerte im Blut. Mit den neuartigen Therapiemöglichkeiten könnte dann auch der Einsatz von Kortison verringert werden.
Auch für die Psoriasis-Arthritis legte die Europäische Rheumaliga 2015 Empfehlungen zur Behandlung vor. Wird bei dieser Erkrankung die Remission nach 3 bis 6 Monaten nicht erreicht, wird ein Wechsel der Medikation empfohlen. Auch neuartige Therapien können dabei unter Umständen eingesetzt werden.
Bei Bedarf Therapiewechsel vom Klassiker zu modernen Therapien
Zu den neuartigen Therapien zählen biotechnologisch hergestellte Wirkstoffe (Biologika) oder zielgerichtete synthetische Wirkstoffe wie Tofacitinib. Biologika werden als Spritze angewendet, die zielgerichteten synthetischen Wirkstoffe als Tablette eingenommen. Die Medikamente sollen die Krankheitsaktivität bis hin zur Remission senken.
Referenzen:
Fiehn und Kollegen. S2e-Leitlinien: Therapie der rheumatoiden Arthritis mit krankheitsmodifizierenden Medikamenten. Stand: April 2018
Gossec L, Smolen JS, Ramiro S, et al. European League Against Rheumatism (EULAR) recommendations for the management of psoriatic arthritis with pharmacological therapies: 2015 update. Annals of the Rheumatic Diseases 2016;75:499-510.
Autor: HS