Fertilität

Kann DHEA eine künstliche Befruchtung positiv unterstützen?

Original Titel:
Efficacy of dehydroepiandrosterone (DHEA) supplementation for in vitro fertilization and embryo transfer cycles: a systematic review and meta-analysis

Dehydroepiandrosteron (DHEA) ist eine Vorstufe der männlichen oder weiblichen Sexualhormone wie Testosteron und Östrogen. Der Stoff gilt als Gegenspieler des Stresshormons Kortisol und wird mit Regeneration und Reparatur in Verbindung gebracht. Die Produktion des körpereigenen Stoffes nimmt mit dem Alter ab. Als medikamentöser Wirkstoff wird DHEA auch bei chronischem Müdigkeitssyndrom, Depressionen, Fettleibigkeit und bei Autoimmunerkrankungen eingesetzt. Zudem wird der Wirkstoff auch im Zusammenhang mit einem unerfüllten Kinderwunsch und in Vorbereitung auf eine künstliche Befruchtung verschrieben. Es soll die Funktion der Eierstöcke und das Follikelwachstum verbessern, den Verfall der Follikel verhindern sowie das Risiko für spontane Fehlgeburten vermindern.

Der Effekt von DHEA auf eine künstliche Befruchtung wird jedoch noch kontrovers diskutiert. Wissenschaftler aus China haben jetzt eine zusammenfassende Analyse von 6 Studien mit insgesamt 745 Patientinnen durchgeführt. Die Patientinnen durchliefen eine künstliche Befruchtung und bekamen entweder DHEA oder ein Placebo. Bei der Einnahme von DHEA kam es zu einer größeren Anzahl entnommener Eizellen, einer höheren Wahrscheinlichkeit für klinische Schwangerschaften und Lebendgeburten und zu einer dickeren Gebärmutterschleimhaut. DHEA hatte allerdings keine Auswirkungen auf die Zahl der eingesetzten Embryonen, die Wahrscheinlichkeit für Fehlgeburten und das Level des Hormons Östradiol.

Die Studie deutet daher an, dass DHEA positiven Einfluss auf die Ergebnisse einer künstlichen Befruchtung nehmen kann. Es könnte daher unterstützend bei einer Behandlung aufgrund eines unerfüllten Kinderwunsches eingesetzt werden.

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