Asthma

Sublinguale Immuntherapie gegen allergischen Schnupfen durch Hausstaubmilbenallergie bei Jugendlichen

Original Titel:
Pooled efficacy and safety data for house dust mite sublingual immunotherapy tablets in adolescents.

MedWiss – Die Allergie gegen Hausstaubmilben und ihre Hinterlassenschaften ist eine der häufigsten und schwersten bei Kindern und Jugendlichen. Durch den anhaltenden allergischen Schnupfen (allergische Rhinitis) kann es auch zu Asthma kommen. Dabei verlagert sich die Erkrankung durch einen sogenannten „Etagenwechsel“ in den Bronchialtrakt.


Die Behandlung mit einer Immuntherapie kann helfen, den Verlauf einer Allergie zu verändern und das Fortschreiten zu verhindern. Dabei soll das Immunsystem der behandelten Patienten an den allergieauslösenden Stoff (Allergen) gewöhnt werden und nicht mehr mit einer überschießenden Reaktion reagieren. Daher wird die Immuntherapie von Allergien auch Hyposensibilisierung genannt. Durch eine stetige und langsam ansteigende Dosierung des Allergens soll eine Gewöhnung eintreten. Die Immuntherapie kann heutzutage in zwei Formen durchgeführt werden: als monatliche Spritze unter die Haut (subkutane Immuntherapie, SCIT von engl. subcutaneous immunotherapy) oder durch die Einnahme von Tabletten, die unter der Zunge zergehen gelassen werden (sublinguale Immuntherapie, SLIT). Beide Therapien müssen über einen längeren Zeitraum angewandt werden.

Immuntherapie gegen Hausstaub auch bei Kindern und Jugendlichen?

Die Immuntherapie einer Hausstaubmilbenallergie ist mit Tabletten möglich. Für Kinder und Jugendliche mit dauerhaftem allergischen Schnupfen gibt es aber bisher nur wenige Studien zur Wirksamkeit und Sicherheit dieser Form der Immuntherapie. Daher haben Forscher die Daten aus einer Studie in Nordamerika und einer in Japan zusammengezogen und als Ganzes ausgewertet. Insgesamt wurden die Daten von 395 Studienteilnehmern zwischen 12 und 17 Jahren mit allergischem Schnupfen durch eine Hausstaubmilbenallergie ausgewertet. Die Teilnehmer wurden 1 Jahr lang entweder mit der sublingualen Immuntherapie oder einem Placebo behandelt. Die Aufteilung erfolgte zufällig und weder die Teilnehmer noch die Ärzte wussten, wer was erhält. In den letzten acht Wochen der Behandlung wurden die gesamten Symptome des allergischen Schnupfens der Teilnehmer bewertet. Diese Werte wurden dann zwischen der behandelten und der Placebogruppe verglichen.

Verbesserung der Beschwerden um fast ein Viertel

Dabei zeigte sich, dass sich die gesamten Symptome des allergischen Schnupfens bei den Teilnehmern, die immuntherapeutisch behandelt wurden, um 22 % verbessert hatten im Vergleich zu Teilnehmern, die das Placebo erhielten. Die Symptome der allergischen Rhinitis und Bindehautentzündung im Einzelnen und der tägliche Bedarf an Medikamenten verbesserte sich ebenfalls bei den Teilnehmern, die die Immuntherapie erhielten im Vergleich zum Placebo. Es wurden keine neuen Sicherheitssignale bei der Anwendung bei Jugendlichen festgestellt. Nebenwirkungen traten genauso häufig wie bei Erwachsenen auf und der Großteil dieser Nebenwirkungen war leicht und betraf den Mund, wo die Tabletten angewendet wurden. Daher schließen die Forscher, dass die Behandlung eines allergischen Schnupfens durch eine Hausstaubmilbenallergie mit sublingualer Immuntherapie bei Jugendlichen wirksam und gut verträglich ist.

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