Wissenschaftler untersuchen Computerspiel- und Internetpornografie-Abhängigkeit
Für eine wissenschaftliche Studie können sich Betroffene mit Computer- oder Internetpornografie-Sucht melden: Die Medienambulanz der LWL-Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Ruhr-Universität Bochum unter Leitung von Dr. Jan Dieris-Hirche sowie das Center for Behavioral Addiction Research (CeBAR) der Universität Duisburg-Essen mit Prof. Dr. Matthias Brand wollen die Wirkung von suchtassoziierten Reizen auf die kognitiven Funktionen von Internetsüchtigen erforschen. Die Wissenschaftler erhoffen sich mit der Studie Erkenntnis darüber, wie Bilder von Computerspielen oder internetpornografische Abbildungen das Denken, Fühlen und Handeln beeinflussen.
Im Rahmen der Studie stehen zwei besondere Formen der Internetabhängigkeit – die Online-Computerspielabhängigkeit und die Internetpornografie-Sucht – im Fokus. An der Studie können Betroffene ab 18 Jahren teilnehmen, die einen problematischen Gebrauch von Internetpornografie oder von einem der folgenden Online-Computerspiele aufweisen: Battlefield, D3, Dota 2, GTA5, League of Legends, StarCraft 2, World of Warcraft.
Die Teilnahme an dieser Studie ist einmalig, dauert etwa 100 Minuten und wird mit 20 Euro vergütet. Hierzu finden sich die Studienteilnehmenden in der LWL-Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Bochum ein. Es müssen einige Fragebögen ausgefüllt sowie Aufgaben am Computer bearbeitet werden. Die Anonymität im Rahmen der Ergebnisauswertung wird gewahrt. Interessierte können sich bei Interesse und Fragen melden unter jan.dieris-hirche@lwl.org oder Tel. 0234 5077-3231.
Hintergrund:
Medienambulanz der LWL-Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Ruhr-Universität Bochum
In der Medienambulanz werden seit 2012 Menschen mit internetbezogenen Süchten sowie Verhaltenssüchten behandelt. Sie bietet derzeit zwei ambulante Psychotherapiegruppen für Menschen mit Online-Computerspielabhängigkeit sowie Internetpornografiesucht an. Bei zusätzlich komorbiden psychischen Störungen ist auch eine stationäre psychosomatische Behandlung für Menschen mit Internetabhängigkeit möglich. Zudem hält die Klinik einen Online-Ambulanz-Service für Menschen mit Internetsucht (OASIS) vor. Über die Homepage www.onlinesucht-ambulanz.de können Betroffene einen Selbsttest absolvieren und mittels webcambasierten Beratungsgesprächen erste Hilfsangebote erhalten.