Brustkrebs

Brustkrebs: Bestimmung von Krebszellen im Blut nach Tumorentfernung ermöglicht Abschätzung des Therapieerfolgs

Original Titel:
Prognostic Impact of Circulating Tumor Cells for Breast Cancer Patients Treated in the Neoadjuvant "Geparquattro" Trial

Im Blut zirkulierende Tumorzellen könnten ein geeignetes Merkmal zur Beobachtung des Therapieansprechens und des Krankheitsverlaufs bei Patientinnen mit Brustkrebs darstellen, wie diese Studie zeigte.


In ihrer Studie haben deutsche Forscher untersucht, ob die Messung von im Blut zirkulierenden Tumorzellen einen prognostischen Wert haben könnte. Bei Patientinnen mit operablen Brusttumoren wurden jeweils vor und nach der neoadjunvanten Therapie, d. h. vor der Tumorentfernung und danach, Blutproben entnommen, um darin die Anzahl der Tumorzellen zu bestimmen. Ziel der neoadjuvanten Therapie ist es, den Krebs bereits vor der Operation zu minimieren oder gar ganz zu zerstören.

Tumorzellen ermöglichen Einschätzung von Therapieansprechen und Krankheitsverlauf

Die Forscher haben dazu das von der amerikanischen Gesundheitsbehörde (Food and Drug Administration, FDA) zugelassene CellSearch-Messgerät benutzt. Für 207 von insgesamt 213 Patientinnen lagen Messdaten zu den entsprechenden Behandlungszeitpunkten vor. Mit speziellen Berechnungen wurde der Zusammenhang zwischen der Anzahl der Tumorzellen und dem krankheitsfreien Überleben, d. h. der Zeitspanne zwischen Therapie und Krankheitsfortgang, sowie dem Gesamtüberleben der Patientinnen untersucht.

Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 67 Monate. Wurden zum Zeitpunkt vor der Brustoperation mehr als eine Tumorzelle pro 7,5 ml Blut gemessen, so war das krankheitsfreie Überleben und auch das Gesamtüberleben der Patientinnen deutlich reduziert. Die besten Aussichten hatten Patientinnen, bei denen keine Tumorzellen im Blut nachweisbar waren. Wurden Tumorzellen im Blut gemessen und war das Ansprechen auf die neoadjuvante Therapie gering, so bestand ein erhöhtes Risiko für einen Krankheitsrückfall. Besonders deutlich war der Zusammenhang zwischen dem Nachweis von mindestens 2 Tumorzellen pro 7,5 ml Blut und einem geringeren Überleben bei Patientinnen mit HER2-positivem oder dreifach-negativem Brustkrebs. Der Nachweis von Tumorzellen im Blut zum Zeitpunkt nach der neoadjuvanten Therapie stand nicht mit dem krankheitsfreien Überleben oder dem Gesamtüberleben in Zusammenhang

Aus diesen Studienergebnissen schlussfolgerten die Forscher, dass die Bestimmung von Tumorzellen im Blut vor Verabreichung einer neoadjuvanten Therapie eine geeignete Methode darstellen könnte, um das Therapieansprechen von Brustkrebspatientinnen abzuschätzen. Diese Vorgehensweise könnte die behandelnden Ärzte dabei unterstützen, optimale, auf die Patientinnen abgestimmte Therapieentscheidungen zu treffen.

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