Beta-Blocker als Migräneprophylaxe nicht ohne Abklärung von Begleiterkrankungen

Original Titel:
Risk of All-Cause Mortality in Diabetic Patients Taking β-Blockers

Die Einnahme von Beta-Blockern erwies sich in dieser Studie für Patienten mit Diabetes als ungünstig – sie wiesen in der Folge eine erhöhte Sterblichkeit im Gegensatz zu Diabetes-Patienten auf, die keine Beta-Blocker einnahmen. Die Sterblichkeit unter Einnahme von Beta-Blockern war zudem insbesondere dann erhöht, wenn die Diabetes-Patienten eine Herzkrankheit aufwiesen. Was bedeutet dies für Migränepatienten? Eine Prophylaxe häufiger Migräneafälle ist natürlich unumgänglich. Zwar bieten sich Beta-Blocker bei dreifacher Belastung mit Migräne, Bluthochdruck und Diabetes daher auf den ersten Blick an, offenbar ist ihr Effekt in der Praxis aber anders als erwartet. Ob also Beta-Blocker zur Migräneprophylaxe die richtige Wahl sind, sollte genau abgeklärt sein: in Zukunft besser auch unter Berücksichtigung eventueller (auch bisher unerkannter) Begleiterkrankungen wie Diabetes und Bluthochdruck.


Migräne ist oft nicht das Einzige, was einen Patienten beschäftigt hält. Bestimmte Erkrankungen treten zusätzlich häufiger als Begleiterkrankung bei Migräne auf. Dazu gehören, vor allem bei Migräne mit Aura, Herz- und Kreislauferkrankungen, die sich beispielsweise mit hohem Blutdruck andeuten können. Aber auch der Zuckerstoffwechsel ist bei Migränepatienten häufiger auffällig als bei anderen Menschen. Migräneprophylaxe mit Beta-Blockern (auch ß-Blocker geschrieben) könnten da eine günstige Lösung zu sein: ß-Blocker sind nicht nur eine Möglichkeit zur vorbeugenden Behandlung von Migräneattacken, sondern sind auch weit verbreitet zur Therapie von Bluthochdruck und zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Krankheiten verschrieben. Liegt aber eine, eventuell unerkannte, Diabeteskrankheit vor, kann auch der hohe Blutzuckerspiegel die Blutgefäße schädigen. Folgeerkrankungen, die Herz und Gefäße betreffen können, muss man natürlich sorgsam beobachten und ihnen vorgebeugen – auch Patienten mit Diabetes werden deshalb häufig mit Beta-Blockern behandelt. Wissenschaftler aus Tokyo und New York untersuchten nun den Zusammenhang zwischen dem Gebrauch von Beta-Blockern und der Sterblichkeit bei Patienten mit und ohne Diabetes. Außerdem wurden die Effekte bei Personen mit und ohne vorliegender Herzkrankheit betrachtet.

Einnahme von ß-Blockern erweist sich bei Diabetes als ungünstig

In die Studie wurden 2840 Personen mit Diabetes und 14684 Personen ohne Diabetes eingeschlossen. Es zeigte sich, dass Personen mit Diabetes, die einen Beta-Blocker einnahmen, eine um fast 50 % höhere Sterblichkeit aufwiesen als Personen mit Diabetes, die keine Therapie mit Beta-Blockern erhielten. Litten die Patienten mit Diabetes zusätzlich an einer Herzkrankheit, zeigten sich noch deutlichere Effekte: bekamen diese Personen zur Therapie Beta-Blocker verabreicht, wiesen sie eine um 64 % höhere Sterblichkeit als Diabetespatienten mit Herzkrankheit auf, die keine Beta-Blocker einnahmen. Andere Effekte zeigten sich bei Personen ohne Diabetes – bei diesen reduzierte die Einnahme von Beta-Blockern bei Vorliegen einer Herzkrankheit die Sterblichkeit.

3-in-1 mit Beta-Blocker? Besser nicht.

Die Einnahme von Beta-Blockern erwies sich in dieser Studie für Patienten mit Diabetes als ungünstig – sie wiesen in der Folge eine erhöhte Sterblichkeit im Gegensatz zu Diabetes-Patienten auf, die keine Beta-Blocker einnahmen. Die Sterblichkeit unter Einnahme von Beta-Blockern war zudem insbesondere dann erhöht, wenn die Diabetes-Patienten eine Herzkrankheit aufwiesen. Was bedeutet dies für Migränepatienten? Eine Prophylaxe häufiger Migräneafälle ist natürlich unumgänglich. Zwar bieten sich Beta-Blocker bei dreifacher Belastung mit Migräne, Bluthochdruck und Diabetes daher auf den ersten Blick an, offenbar ist ihr Effekt in der Praxis aber anders als erwartet. Ob also Beta-Blocker zur Migräneprophylaxe die richtige Wahl sind, sollte genau abgeklärt sein: in Zukunft besser auch unter Berücksichtigung eventueller (auch bisher unerkannter) Begleiterkrankungen wie Diabetes und Bluthochdruck.

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