COPD

Aclidinium erhöht nicht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Original Titel:
Effects of Aclidinium Bromide on Major Adverse Cardiovascular Events and COPD Exacerbations in Patients with COPD and Cardiovascular Risk Factors

Studien wiesen darauf hin, dass bestimmte bronchienerweiternde Wirkstoffe, die zur Behandlung von COPD eingesetzt werden, das Risiko für Herz-Kreislauf-Leiden erhöhen. Der Wirkstoff Aclidinium wurde daher überprüft. Die Studie bestätigt die Sicherheit des Wirkstoffes.


Bronchienerweiternde Medikamente werden eingesetzt, um die chronisch obstruktive Lungenerkrankung zu behandeln. Eine dazu eingesetzte Wirkstoffklasse sind langwirksame Muskarinrezeptor-Antagonisten (LAMA). Sie blockieren bestimmte Rezeptoren auf der Muskulatur der Atemwege und tragen so dazu bei, dass sich die verkrampfte Atemmuskulatur entspannt.

Studien deuten an: Muskarinrezeptor-Antagonisten könnten Risiko für Herz-Kreislauf-Leiden erhöhen

Für diese Wirkstoffklasse haben aber einige Studien darauf hingedeutet, dass sie bei Patienten mit einem Risiko für Herz-Kreislauf-Komplikationen dieses Risiko noch weiter erhöhen. Daher wurde der seit 2012 für die Behandlung von COPD eingesetzte Wirkstoff Aclidinium auf seine Sicherheit hinsichtlich schwerwiegender Herz-Kreislauf-Probleme wie Herzinfarkt, Arterienverkalkung oder Schlaganfall untersucht.

Studie, um Sicherheit von Aclidinium zu überprüfen

In den USA und Kanada wurden an mehr als 450 Untersuchungszentren die Gesundheitsdaten von Patienten mit einer mäßigen bis sehr schweren COPD und einem Risiko für Herz-Kreislauf-Leiden gesammelt. Dazu verglichen sie die Behandlung mit Aclidinium mit der Behandlung mit einem Scheinmedikament.

Keine Steigerung des Risikos für Herz-Kreislauf-Komplikationen bei Risikopatienten

Die Studie zeigte kein erhöhtes Risiko für COPD-Patienten mit einem entsprechenden Risiko im Vergleich zu einer Behandlung mit Placebo. Auch stieg die Sterblichkeit durch die Anwendung von Aclidinium nicht. Patienten, die mit Aclidinium behandelt wurden, hatten seltener mäßige bis schwere akute Verschlechterungen und mussten seltener wegen einer akuten Verschlechterung im Krankenhaus behandelt werden. Das Medikament schätzen die Studienautoren als gut verträglich ein.

Ergebnisse lassen sich nicht übertragen – weitere Prüfungen nötig

Der seit 2012 zugelassene Wirkstoff Aclidinium scheint sich also nicht negativ auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit von COPD-Patienten mit einem Risiko für Herz-Kreislauf-Beschwerden auszuwirken. Ob dies jedoch auch bei anderen Wirkstoffen der Klasse der langwirksamen Muskarinrezeptor-Antagonisten der Fall ist, müssen weitere Untersuchungen zeigen.

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