Dupilumab hilft auch bei unkontrolliertem Asthma

Original Titel:
Dupilumab Efficacy and Safety in Moderate-to-Severe Uncontrolled Asthma

MedWiss – Forscher sind auf der Suche nach neuen Behandlungsoptionen für Asthmapatienten – gerade auch um Patienten mit unkontrolliertem Asthma zu helfen. Der Antikörper Dupilumab könnte zukünftig eine Option werden.


Lassen sich trotz entsprechender Behandlung die Symptome und Beschwerden von Asthmapatienten nicht reduzieren, spricht man von unkontrolliertem Asthma. Die Behandlung mit Antikörpern kann eine Option sein. Ein Team aus internationalen Wissenschaftlern hat nun die Wirksamkeit und Sicherheit des Antikörpers Dupilumab untersucht, der sich vermutlich auch bei der Behandlung von Asthma eignet.

Dupilumab blockiert bestimmte Entzündungssignalwege

Der Antikörper Dupilumab blockiert den Rezeptor für die Botenstoffe Interleukin 4 und Interleukin 13. So verhindert er, dass bestimmte Entzündungssignale bei den Zellen der Atemwege ankommen. Für Neurodermitis ist Dupilumab bereits zugelassen, für Asthma wird der Wirkstoff aktuell erprobt.

Vergleich zwischen Antikörper und Scheinmedikament

1902 Asthmapatienten älter als 12 Jahre wurden für die Untersuchung zufällig in Behandlungsgruppen eingeteilt. Zwei Gruppen erhielten zusätzlich zu ihrer bisherigen Therapie Spritzen mit 200 oder 300 mg Dupilumab, die anderen beiden Gruppen erhielten ein entsprechendes Placebo. Alle Gruppen wurden für 13 Monate behandelt. Vor Beginn der Behandlung und nach drei Monaten wurde ihre Lungenfunktion vor der Einnahme von atemwegserweiternden Medikamenten gemessen.

Deutlich weniger akute Verschlechterungen und bessere Lungenfunktion

Die Untersuchung der Wissenschaftler zeigte, dass Patienten, die mit Dupilumab behandelt wurden, eine fast um die Hälfte geringere Anzahl jährlicher akuter Verschlechterungen hatte als Patienten, die das Placebo erhielten. Auch die Lungenfunktion der Patienten besserte sich nachweislich nach drei Monaten Dupilumab im Vergleich zum Placebo.

Patienten mit Eosinophilie profitierten besonders

Patienten, die eine hohe Anzahl bestimmter Immunzellen im Blut hatten, sogenannte eosinophile Leukozyten, profitierten in der Untersuchung besonders. Bei ihnen reduzierte sich die Anzahl jährlicher akuter Verschlechterungen sogar um mehr als 65 %. Eine erhöhte Anzahl von Eosinophilen im Blut nach Beginn der Behandlung trat bei 52 Patienten (4,1 %), die mit Dupilumab behandelt wurden, und 4 Patienten (0,6 %), die das Placebo erhielten, auf.

Die Wissenschaftler sehen damit in ihrer Untersuchung die Wirksamkeit und Sicherheit von Dupilumab bei der Behandlung von Patienten mit moderaten bis schweren unkontrollierten Asthma als gegeben.

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