Krebspatienten profitieren langfristig von der Teilnahme an einem Sportprogramm

Original Titel:
Four-year effects of exercise on fatigue and physical activity in patients with cancer

MedWiss – Die Teilnahme an einem 18-wöchigen Sportprogramm mit Kraft- und Ausdauertraining im Rahmen der PACT-Studie war für die teilnehmenden Patienten mit Brust- und Darmkrebs auch langfristig mit Vorteilen verbunden. Auch noch 4 Jahre nach Ende der Studie hatten die Patienten mehr körperliche Aktivität in ihren Alltag integriert. Dabei ist körperliche Aktivität bekanntermaßen einer der wichtigsten Grundpfeiler für die Gesundheit.


In der PACT-Studie (Physical Activity during Cancer Treatment) litten Brustkrebs- und Darmkrebspatienten weniger unter chronischer Erschöpfung (Fatigue), nachdem sie an einem 18-wöchigen Sportprogramm während ihrer Krebsbehandlung teilgenommen hatten. Nun berichten niederländische Forscher in der Fachzeitschrift BMC Medicine über die Effekte der Teilnahme an diesem Sportprogramm nach 4 Jahren.

Die Forscher untersuchten, wie viel sich die Patienten 4 Jahre nach Ende der Studie bewegten und wie stark sie durch die Fatigue belastet waren. Die Fatigue kennzeichnet einen chronischen und krankhaften Erschöpfungszustand, der deutlich über normale Müdigkeit hinausgeht und durch fehlende Energiereserven und ein extremes Ruhebedürfnis gekennzeichnet ist.

Die PACT-Studie untersuchte den Einfluss von Kraft- und Ausdauersport bei Krebspatienten unter Chemotherapie

In der PACT-Studie waren 204 Brustkrebspatienten und 33 Darmkrebspatienten eingeschlossen. Alle Patienten erhielten zum Zeitpunkt der Studie eine Behandlung mit Chemotherapie und ggf. weitere medizinischen Maßnahmen. Während eine Hälfte der Patienten einem angeleiteten Sportprogramm aus Kraft- und Ausdauersport zugewiesen wurde, erhielt die andere Hälfte der Patienten als Kontrollgruppe nur die übliche Behandlung. Von den ursprünglich 237 Patienten standen 197 Patienten zur Befragung 4 Jahre nach Studienende zur Verfügung. Von diesen antworteten 128 Patienten.

Mehr Bewegung im Alltag auch 4 Jahre nach Studienende

4 Jahre nach Abschluss der Studie berichteten die Patienten aus der Sportgruppe über mehr sportliche Aktivität von moderater bis starker Intensität im ihrem Alltag als die Patienten aus der Kontrollgruppe. Ebenso zeigte sich eine Tendenz hin zu weniger chronischer Erschöpfung bei den Patienten der Sportgruppe im Vergleich zu der Kontrollgruppe. Allerdings konnten diese Ergebnisse mit wissenschaftlichen Methoden nicht ausreichend abgesichert werden, sodass noch keine Empfehlungen daraus abgeleitet werden können.

Brust- und Darmkrebspatienten, die an einem 18-wöchigen Sportprogramm teilgenommen hatten, profitierten auch 4 Jahre danach noch durch ein höheres Sportlevel in ihrem Alltag. Sportliche Aktivität ist allgemein gesundheitsförderlich und wurde bei Krebspatienten bereits mit günstigen Effekten auf deren Prognose in Zusammenhang gebracht. Damit kann es als Erfolg betrachtet werden, dass das Sportprogramm auch noch nach 4 Jahren zu mehr sportlicher Aktivität motivierte. Zudem zeigten Patienten, die am Sportprogramm teilgenommen hatten, eine Tendenz hin zu weniger chronischer Erschöpfung. Hier bedarf es allerdings weiterer positiver Studienergebnisse, um diese Erkenntnisse zu erhärten.

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