Brustkrebs

Forscher entdecken 65 neue Risiko-Merkmale für Brustkrebs

Original Titel:
Association analysis identifies 65 new breast cancer risk loci

MedWiss – Forscher entdeckten in ihrer Studie eine Vielzahl von Risikogenen für Brustkrebs, die in Zukunft möglicherweise für die Früherkennung von Brustkrebs genutzt werden können.


Das Risiko für die Entstehung von Brustkrebs wird von der genetischen Veränderung störanfälliger Abschnitte des Erbguts beeinflusst. Einige davon, wie z.B. das Brustkrebs-Gen BRAC1 (BReast CAncer 1), sind wohl bekannt. Etwa 5 % der Patientinnen mit Brustkrebs sind von der sogenannten BRCA-Mutation, in den Krebszellen betroffen. Dieser Abschnitt des Erbguts spielt eine wichtige Rolle bei der Vermehrung der Zellen und somit auch der bösartigen Krebszellen. Sind sie fehlerhaft verändert, kann es zum unkontrollierten Tumorwachstum kommen. Es gibt jedoch eine Vielzahl solcher Gene, welche das Risiko für Brustkrebs begünstigen, die bislang aber noch unbekannt sind.

Weitere Gene entdeckt, die bei der Entstehung von Brustkrebs eine Rolle spielen könnten

In einer internationalen Studie haben Forscher nun das Erbgut von 122977 Brustkrebspatientinnen und 105974 gesunden Frauen mit europäischer Abstammung bzw. von 14068 Patientinnen und 13104 gesunden Frauen mit ost-asiatischer Abstammung verglichen. Es konnten 65 Abschnitte im Erbgut identifiziert werden, die mit einem deutlich erhöhten Risiko für Brustkrebs verbunden waren. Experten sprechen dabei von genetischen Risikomarkern. Mit dieser neuen Entdeckung stehen weitere mögliche Ziele in den bösartigen Brustkrebszellen zur Verfügung, die für die Entwicklung neuartiger zielgerichteter Therapien von Bedeutung sind. Die Forscher haben festgestellt, dass die Vererbbarkeit dieser genetisch veränderten Abschnitte im Vergleich zu anderen Genen erhöht war.

Diese Ergebnisse ermöglichen den Forschern und Medizinern ein tieferes Verständnis der genetisch bedingten Entstehung von Brustkrebs. Somit könnten bestehende Tests zur Abschätzung des individuellen Risikos einzelner Frauen erweitert und Möglichkeiten der Früherkennung und Beobachtung verbessert werden.

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