Nicht nur eine Krankheit der Lunge – am UKSH startet Studie zu COPD

COPD ist eine Krankheit, die immer häufiger auftritt. Etwa jeder zehnte der über 40-Jährigen in Deutschland leidet an der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung, die die Atemwege verengt. Nun wird bundesweit eine Studie auf den Weg gebracht, die zeigen soll, wie Lungengesundheit und Begleiterkrankungen bei COPD zusammenhängen. Studienzentrum in Schleswig-Holstein ist die Klinik für Innere Medizin I des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel. Betroffene, die an einer Studienteilnahme interessiert sind, können sich hier melden.

Seit 2010 wird unter dem Akronym COSYCONET („German COPD and systemic consequences-comorbidities network”) untersucht, was sich genau hinter der tückischen Erkrankung COPD verbirgt. Viele wichtige Erkenntnisse wurden bereits gewonnen. Zum Beispiel wird COPD heute nicht mehr als reine Erkrankung der Lunge betrachtet. Tatsächlich leiden die meisten Patientinnen und Patienten gleichzeitig unter Herzschwäche oder Durchblutungsstörungen, Diabetes, Osteoporose oder Krebs. „Diese Begleiterkrankungen stellen uns bei der Behandlung von Patienten mit COPD diagnostisch und therapeutisch vor große Herausforderungen“, sagt Dr. Rainer Noth, Ärztlicher Leiter der Pneumologie der Klinik für Innere Medizin I und Studienkoordinator am UKSH, Campus Kiel.

Deshalb startet nun eine zweite Studie (COSYCONET 2) an insgesamt 19 deutschen Studienzentren. Daran sollen bis zu 400 Patientinnen und Patienten mit leichteren COPD-Schweregraden teilnehmen und 200 in schwereren Stadien. Gesucht werden Interessierte, die 40 Jahre oder älter sind, bei denen entweder eine COPD festgestellt wurde oder die rauchen und unter chronischem Husten und Auswurf leiden.

Die Teilnehmenden werden im Abstand von je zwei Jahren dreimal mit modernsten Methoden untersucht. Zusätzlich finden Telefon-Interviews zum Gesundheitszustand statt. Die betreuende Ärztin oder der betreuende Arzt erhält die Befunde und kann die individuelle Therapie danach ausrichten. „Von den Ergebnissen versprechen wir uns neue und praxistaugliche Konzepte für Vorbeugung, Diagnostik, Verlaufskontrolle und Therapie“, sagt Dr. Noth.