COVID-19 / Erkrankung

Zielgerichtete Antikörper gegen COVID-19 helfen Hochrisikopatienten

Original Titel:
Bamlanivimab and Etesevimab Improve Symptoms and Associated Outcomes in Ambulatory Patients at Increased Risk for Severe Coronavirus Disease 2019: Results From the Placebo-Controlled Double-Blind Phase 3 BLAZE-1 Trial

 
Kurz & fundiert
  • Zielgerichtete Antikörper gegen COVID-19 bei Hochrisikopatienten
  • Kombinierte Antikörper Bamlanivimab und Etesevimab im Frühstadium?
  • Klinische Studie der Phase 2/3
  • 769 symptomatische Patienten mit erhöhtem Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf
  • Signifikant seltener hospitalisiert und schneller symptomfrei mit Antikörper-Behandlung
  MedWiss – Eine klinische Studie der Phase 2/3 untersuchte, ob die Antikörper Bamlanivimab und Etesevimab gemeinsam zur effektiven Behandlung von COVID-19 bei Patienten mit Risiko für schwere Verläufe genutzt werden können. Die kombinierte COVID-19-Behandlung mit Bamlanivimab und Etesevimab führte zu einer rascheren Symptombesserung als eine Placebo-Behandlung.
Zur Behandlung von COVID-19 werden mittlerweile auch zielgerichtete Antikörper eingesetzt, die besonders in frühen Stadien der Erkrankung schwerere Verläufe bei Patienten mit hohem Risiko verhindern sollen. Eine klinische Studie der Phase 2/3 untersuchte, ob auch die Antikörper Bamlanivimab und Etesevimab gemeinsam zur effektiven Behandlung von COVID-19 genutzt werden können. In der Studie wurde ermittelt, ob bei symptomatischen COVID-19-Patienten mit erhöhtem Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf das Risiko für Krankenhausaufenthalt und Versterben gesenkt werden könnte. Zudem wurde der Einfluss von Bamlanivimab und Etesevimab auf die Dauer der Symptome bei Patienten mit COVID-19 untersucht.

Kombinierte Antikörper Bamlanivimab und Etesevimab im Frühstadium von COVID-19?

Im Phase-3-Abschnitt der klinischen Studie wurden Patienten randomisiert (Verhältnis 2:1) einer einzelnen Infusion mit 700 mg Bamlanivimab und 1 400 mg Etesevimab oder einem Placebo zugewiesen. Im Studienverlauf wurden Hospitalisierung, Symptome und klinische Daten dokumentiert.

769 Patienten in Phase 3: Antikörper vs. Placebo

Insgesamt 769 Patienten mit erhöhtem Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf wurden Behandlung (n = 511) und Scheinbehandlung (n = 258) zugewiesen. Bis zur anhaltenden Auflösung der Symptome verging bei Patienten in der Antikörper-Gruppe signifikant weniger Zeit als in der Placebo-Gruppe (8 vs. 10 Tage; p < 0,01). Die mittlere (Median) Dauer bis zur ersten anhaltenden Symptomauflösung mit Blick auf Schmerzen, Schüttelfrost, Fatigue, Fiebern, Kopfschmerz und Kurzatmigkeit unterschied sich signifikant zwischen Behandlungs- und Kontrollgruppe (p < 0,05). Der Anteil der Patienten, die bis Tag 29 wegen COVID-19 im Krankenhaus behandelt werden mussten, war signifikant in der Antikörper-Gruppe reduziert im Vergleich zur Placebo-Gruppe (0,8 % vs. 5,4 %; p < 0,01). Die durchschnittliche Dauer solcher Krankenhausaufenthalte war zudem numerisch kürzer bei Patienten der Antikörper-Gruppe, unterschied sich jedoch nicht signifikant von der Placebo-Gruppe (7,3 vs. 13,5 Tage; p = 0,16). Patienten mit Antikörper-Behandlung wurden zudem seltener intensivpflichtig.

Signifikant seltener hospitalisiert und schneller symptomfrei

Die kombinierte COVID-19-Behandlung mit Bamlanivimab und Etesevimab führte zu einer rascheren Symptombesserung bei Patienten mit Risiko für schwere COVID-19-Verläufe als eine Placebo-Behandlung. Die Patienten in Antikörper-Behandlung mussten zudem seltener und kürzer im Krankenhaus behandelt werden. Diese Antikörper-Kombination könnte demnach eine sinnvolle Behandlung für Hochrisikopatienten sein. [DOI: 10.1093/ofid/ofac172]

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