Diabetes

Könnte ein niedriger Vitamin-D-Spiegel eine Rolle bei schmerzhaften Nervenschäden spielen?

Original Titel:
Reduced vitamin D levels in painful diabetic peripheral neuropathy

MedWiss – Britische Forscher zeigten in ihrer Studie, dass eine suboptimale Versorgung mit Vitamin D schmerzhafte Nervenschäden bei Patienten mit Typ-2-Diabetes begünstigen könnte. Bestätigen sich diese Ergebnisse, könnten die Schmerzen der Patienten durch eine bessere Versorgung mit Vitamin D möglicherweise gemildert werden.


Jüngere Forschungsergebnisse zeigen, dass ein Zusammenhang zwischen einer unzureichenden Vitamin-D-Versorgung und diabetesbedingten Nervenschäden bestehen könnte. Die Diabeteserkrankung kann die Nerven bei anhaltend hohen Blutzuckerspiegeln stark in Mitleidenschaft ziehen. Die daraus entstehenden Nervenschäden können sich ganz unterschiedlich äußern, z. B. in Form von chronischen Schmerzen, Gefühlsstörungen, verringerter Temperaturempfindlichkeit oder Taubheitsgefühlen.

Vitamin-D-Versorgung bei Personen mit und ohne schmerzhafte Nervenschäden untersucht

Wissenschaftler aus Großbritannien wollten mit ihrer Studie nun den Zusammenhang zwischen Vitamin D und Nervenschäden genau beleuchten. Dazu schlossen sie 45 Personen mit Typ-2-Diabetes und 14 gesunde Kontrollpersonen in ihre Studie ein. Die Personen mit Diabetes wurden weiter unterteilt in Personen mit schmerzhaften Nervenschäden (17 Personen), mit weniger schmerzhaften Nervenschäden (14 Personen) und ohne Nervenschäden (14 Personen). Von allen Personen lagen Werte zur Vitamin-D-Versorgung, gemessen in den Sommermonaten, vor. Die Messung in den Sommermonaten spielt deshalb eine besondere Rolle, weil Vitamin D vom Menschen selbst gebildet werden kann, wenn Sonnenlicht auf die Haut trifft. In den Sommermonaten werden deshalb natürlicherweise höhere Vitamin-D-Werte gemessen als im Winter.

Wer an schmerzhaften Nervenschäden litt, war schlechter mit Vitamin D versorgt

Die Analyse zeigte, dass die Vitamin-D-Versorgung der Diabetes-Patienten mit den schmerzhaften Nervenschäden mit 34,9 ng/ml deutlich niedriger als bei den Diabetes-Patienten mit weniger schmerzhaften Nervenschäden (53,1 ng/ml), den Diabetes-Patienten ohne Nervenschäden (49,6 ng/ml) und den gesunden Kontrollpersonen (62,1 ng/ml) lag. Die Analyse wurde so durchgeführt, dass die Personen durch statistische Methoden in ihrem Gewicht, Alter, dem Ausmaß an Sonnenlichtexposition und dem Ausmaß an Bewegung angeglichen wurden, sodass Unterschiede zwischen den Personen nicht auf diese Faktoren zurückgeführt werden können.

Niedrige Vitamin-D-Spiegel standen darüber hinaus mit einem geringeren Kälteempfinden und der Dichte der Nervenfasern im Zusammenhang (in Gebieten mit dichter Nervenversorgung ist Schmerz stärker).

Die Wissenschaftler aus Großbritannien konnten mit ihrer Studie somit aufzeigen, dass eine niedrige Vitamin-D-Versorgung in einem Zusammenhang mit schmerzhaften Nervenschäden bei Diabetes-Patienten stand. Dies lässt darauf hoffen, dass eine optimierte Vitamin-D-Versorgung dazu beitragen könnte, die Schmerzen der Patienten zu lindern. Weitere Studien zu dem Thema werden nun gebraucht, um die gesehenen Erkenntnisse zu bestätigen.

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