Adipositas / Übergewicht

Metaanalyse: Einfluss der bariatrischen Chirurgie auf das Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs

Original Titel:
The Impact of Bariatric Surgery on Pancreatic Cancer Risk: a Systematic Review and Meta-Analysis

 
Kurz & fundiert
  • Beeinflusst Adipositaschirurgie Krebsrisiko?
  • Metaanalyse mit 9 Kohortenstudien und 1 147 473 Teilnehmern
  • Bariatrische Chirurgie reduziert Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs
  • Besonders Daten aus den USA zeigen Reduktion des Krebsrisikos
  MedWiss – Laut eines aktuellen Überblicksartikels aus Chin, kann durch eine bariatrische Operation das Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs gesenkt werden. Ob dieser Effekt dauerhaft anhält, ist jedoch unklar.
Es gibt zunehmend Evidenz dafür, dass die Adipositaschirurgie mit einem verringerten Risiko für einige Krebsarten verbunden ist. Eine aktuelle Metaanalyse aus China untersuchte nun, ob die bariatrische Chirurgie das Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs beeinflusst. Dazu wurde eine umfassende Literaturrecherche in den Datenbanken PubMed, Embase und Web of Science durchgeführt.

Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs: Einfluss bariatrischer Chirurgie?

Insgesamt wurden 9 Kohortenstudien mit 1 147 473 Patienten in die Analyse eingeschlossen. Die gepoolte Odds Ratio (OR) betrug 0,76 und zeigte somit ein reduziertes Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs bei Personen nach bariatrischer Chirurgie (95 % Konfidenzintervall, KI: 0,64 – 0,90). Der Cochrane-Q-Test und der I2-Test zeigten nur eine leichte Heterogenität (p = 0,12; I2 = 38 %). In den Subgruppenanalysen zeigte sich besonders ein Effekt bei Patienten in den USA:
  • Gepoolte OR in den USA: 0,67; 95 % KI: 0,54 – 0,82
Auch eine Nachbeobachtungszeit von bis zu 5 Jahren war in Subgruppenanalysen mit niedrigerem Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs nach bariatrischer Chirurgie assoziiert:
  • Gepoolte OR für Nachbeobachtung bis 5 Jahre: 0,46; 95 % KI: 0,28 – 0,74
Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass die bariatrische Chirurgie einen positiven Effekt auf das Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs hat. Dies traf insbesondere auf Personen in den USA zu. Die Autoren geben jedoch zu bedenken, dass der Effekt mit der Zeit nachlassen oder verschwinden könnte. So waren Effekte verstärkt in Studien mit kürzerer Nachbeobachtungszeit (bis zu 5 Jahre) zu sehen.

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