Immun-Checkpoint-Inhibitoren: Was sie für das Herz bedeuten

Die sogenannten Immun-Checkpoint-Inhibitoren haben zu großen Fortschritten in der Krebstherapie geführt. Sie können aber auch unerwünschte Nebenwirkungen hervorrufen und beispielsweise eine Entzündung des Herzmuskels oder Herzversagen verursachen. Neuere Daten weisen auch auf beschleunigte Artherosklerosen und Herzschwächen hin, die nicht durch eine Herzmuskelentzündung ausgelöst werden. Ein internationales Forschungsteam gibt nun in „Nature Reviews Cardiology“ einen Überblick über die bisher verfügbaren Daten zu den vielfältigen kardialen Fehlfunktionen, die im Zusammenhang mit Immun-Checkpoint-Inhibitoren auftreten können.

Sie zeigen außerdem, wie sich die Signalwege im Herzen verändern und beschreiben, wie die Inhibitoren zukünftig auch zur Behandlung von Herzinsuffizienz eingesetzt werden könnten.
„Schon lange ist bekannt, dass Entzündungsreaktionen zur Entwicklung einer Herzinsuffizienz beitragen, aber man konnte die entzündungsfördernden Signalwege bisher nicht therapeutisch beeinflussen. Immun-Checkpoints könnten ein vielversprechender Ansatz für neue kardiologische Behandlungsstrategien sein“, so Prof. Dr. Tienush Rassaf, Direktor des Westdeutschen Herz- und Gefäßzentrum Essen (WHGZ) am Universitätsklinikum Essen und Wissenschaftler an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen, der als Co-Autor am Übersichtsartikel beteiligt ist.

Originalpublikation:

https://www.nature.com/articles/s41569-023-00986-9