Digitale Helfer gegen Reizdarm, Adipositas und Lipödem überzeugen im Pitch

Peter-Müller-Digitalpreis Medizin der DGIM

Wiesbaden – Patientinnen und Patienten informieren, Gesundheitsdaten erheben und auswerten oder Therapien durch einen besseren Informationsfluss unterstützen: Die Einsatzmöglichkeiten für digitale Tools im Gesundheitswesen wachsen stetig. 3 Produkte, die im Anwendernutzen besonders überzeugend sind, hat die Deutsche Gesellschaft für Inneren Medizin e.V. (DGIM) im Rahmen des 130. Internistenkongresses in Wiesbaden mit dem Peter-Müller-Digitalpreis Medizin 2024 für innovative mobile Health-Anwendungen prämiert. Im Pitch auf dem Kongress überzeugte die Digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) Cara Care gegen Reizdarm die Jury am meisten, gefolgt von der Adipositas-DiGA Oviva und LipoCheck, einer Gesundheitsplattform für Frauen mit Lipödem. Der von der Firma custo med GmbH gestiftete Preis ist mit insgesamt 10 000 Euro dotiert.

12 Hersteller digitaler Innovationen hatten sich mit ihren Produkten um den Peter-Müller-Digitalpreis 2024, gestiftet von der Firma custo med GmbH mit Sitz in Ottobrunn, beworben. Auf dem Internistenkongress der DGIM in Wiesbaden bekamen 6 Finalisten die Chance, ihre Anwendung im Ausstellungsbereich DGIM Futur, einem Hands-on-Areal auf dem KI und Extended Reality demonstriert, getestet und diskutiert wurden, in einem Pitch vorzustellen. „Wir freuen uns, dass sich so viele interessante Mobile-Health-Anwendungen um den Preis beworben haben, die mit ihren Ideen relevante Krankheiten der Inneren Medizin adressieren“, sagt Professor Dr. med. Martin Möckel, Vorsitzender der Arbeitsgruppe Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA)/KI in Leitlinien der DGIM.

Zum Gewinner des 1. Platzes wählte die Jury um Möckel die Reizdarm-DiGA Cara Care. Die Anwendung der Berliner HiDoc Technologies GmbH überzeugte vor allem durch das aus mehreren Modulen zusammengesetzte Selbsthilfekonzept. Zudem ist Cara Care dauerhaft im maßgeblichen Verzeichnis des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) aufgenommen, da der DiGA in Studien Wirksamkeit und positive Versorgungseffekte nachgewiesen wurden. Den 2. Platz belegte die ebenfalls dauerhaft vom BfArM zugelassene Adipositas-DiGA Oviva. Auf Platz 3 landete die als Medizinprodukt eingestufte Gesundheitsplattform LipoCheck, deren digitale Informations- und Schulungsangebote die Lebensqualität von Frauen mit Lipödem verbessert.

Mit dem Peter-Müller-Digitalpreis ehrt die DGIM innovativ denkende Personen, Organisationen oder Firmen, die mit ihren Ideen und Innovationen auf digitalem Wege den medizinischen Alltag zukunftsweisend unterstützen. „Mobile Health wird zunehmend Realität und verbessert schon heute die Therapie von Patientinnen und Patienten“, sagt auch Professor Dr. med. Jan Galle, Vorsitzender der DGIM 2024/2025. Digital-Experte Möckel sieht den größten Nutzen von mHealth in der Kombination mit Daten von Wearables und der verbesserten Verfügbarkeit von Real-Life-Daten. „Die Gewinner des Peter-Müller-Digitalpreises 2024 zeigen, dass das große Potenzial digitaler Anwendungen für die Gesundheitsversorgung mehr und mehr genutzt wird“, so DiGA-Experte Möckel abschließend.