DGHNO-Tagungspräsident Professor Lang: „Neoadjuvante Immuntherapie zur Behandlung von Kopf-Hals-Karzinomen – ein Paradigmenwechsel?“

Essen. Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse werden auf der 95. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie vom 8.-11. Mai 2024 in Essen einem breiten Fachpublikum vorgestellt, unter anderem auch zu wichtigen Entwicklungen auf dem Gebiet der Kopf-Hals-Onkologie. Hierbei markiert die neoadjuvante Immuntherapie einen wichtigen möglichen Fortschritt, um durch die frühe Stimulation des Immunsystems Krebszellen bereits vor Anwendung klassischer Behandlungsformen – in erster Linie die Operation – zu bekämpfen. Durch die Aktivierung der körpereigenen Abwehrkräfte bereits in einem frühen Krankheitsstadium könnte dieses Konzept dazu beitragen, die Gesamtwirksamkeit der anschließenden chirurgischen bzw. strahlentherapeutischen Maßnahmen zu verbessern.

„Die Entwicklung der neoadjuvanten Immuntherapie hat großes Potential, unser multimodales Therapiekonzept zu ergänzen“, so Kongresspräsident Prof. Dr. med. Stephan Lang, Präsident der DGHNO-KHC, Essen. Die Reduzierung der Tumorgröße vor der Operation könnte chirurgische Verfahren effizienter gestalten und gegebenenfalls mit einer besseren Lebensqualität einhergehen. Mit der Möglichkeit, die Tumorlast zu reduzieren, könnten so eventuell in Zukunft organschonendere chirurgische Techniken entwickelt und angewandt werden.

Eine Schlüsselrolle kommt den Checkpoint-Inhibitoren zu. Diese Medikamente heben gezielt die natürlichen Bremsen des Immunsystems auf, um eine stärkere und spezifischere Angriffsreaktion gegen Krebszellen zu ermöglichen. In klinischen Studien wurde beobachtet, dass die neoadjuvante Immuntherapie ein sogenanntes „pathologisches Ansprechen“ hervorrufen kann, das sich durch das Vorhandensein abgetöteter Tumorzellen im Operationspräparat manifestiert. „Dieses Phänomen ist ein Zeichen dafür, dass die Immuntherapie den Tumor effektiv angegriffen hat, was mit einer verbesserten Prognose und einer erhöhten Überlebensrate verbunden sein könnte“, betont Professor Lang.

Alle Informationen sowie das Tagungsprogramm unter https://kongress-hno.de/

Sie finden die Pressemitteilung auch auf der Kongress-Homepage unter

https://kongress-hno.de/allgemeine-informationen/presse

Einladung zum digitalen Pressegespräch!

Die Kongress-Pressekonferenz findet am Dienstag, 7.5. vom 11-12 Uhr digital statt. Aktuelle Themen und Ansprechpartner – mehr Details im Download (PDF).
Wir bitten um eine kurze Bestätigung Ihrer Teilnahme. Wir senden Ihnen dann gern die Einwahldaten zu!