Fertilität

Progesteron als Gel ohne bedeutenden Vorteil

Original Titel:
Phase III trial of 8% vaginal progesterone gel for luteal phase support in Japanese women undergoing in vitro fertilization and fresh embryo transfer cycles

Progesteron ist das Hormon, das den Körper auf eine Schwangerschaft vorbereitet und anschließend die Schwangerschaft aufrechterhält. Eine Behandlung mit Progesteron in der Phase nach dem Eisprung soll die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft und einer Lebendgeburt verbessern. Japanische Forscher haben jetzt die Effizienz eines Progesterongels untersucht.

Progesteron, das Gelbkörperhormon, wird zunächst vom Gelbkörper, der nach dem Eisprung verbliebenen Eihülle des Follikels, produziert. Angeregt wird die Produktion durch das luteinisierende Hormon (LH) aus der Hirnanhangsdrüse. Progesteron soll die Einnistung des Embryos vorbereiten und soll auch die Beweglichkeit der Spermien fördern. Bei einer Schwangerschaft ist Progesteron für den Erhalt der Schwangerschaft notwendig. Nach den ersten Schwangerschaftswochen wird Progesteron schließlich vom Mutterkuchen gebildet.

Bei einer Gelbkörperschwäche oder weil der Körper nicht ausreichend luteinisierendes Hormon produziert kann es zu einem Mangel an Progesteron und daraus resultierendem unerfüllten Kinderwunsch kommen. Eine hormonelle Behandlung könnte eine Option sein. Auch bei einer künstlichen Befruchtung (IVF/ICSI) ist eine hormonelle Behandlung notwendig. Progesteron kann in der Phase nach dem Eisprung (Lutealphase) zugeführt werden, um die Schwangerschaft zu in den ersten 7–10 Wochen zu unterstützen. Dabei kann Progesteron oral, vaginal oder als Spritze intramuskulär verabreicht werden. Bei den Methoden können unterschiedliche Nebenwirkungen auftreten.

Die Wissenschaftler untersuchten 123 Frauen, die unter Unfruchtbarkeit litten und eine In-Vitro-Fertilisation durchliefen. Sie wurden zusätzlich täglich mit 8 % Progesterongel zur vaginalen Anwendung behandelt (90 mg). Die biochemische Schwangerschaftsrate lag bei 7,3 % pro Embryotransfer, der Wert deutet an, wie viele Fehlgeburten innerhalb der ersten Tage auftraten. Auch wenn ein Schwangerschaftstest nach einigen Tagen zunächst positiv ausfällt, kann ein erneuter Test ein negatives Ergebnis anzeigen, da sich der Embryo nicht richtig einnistet. Die klinische, im Ultraschall nachweisbare Schwangerschaftsrate lag bei 28,5 % pro Embryotransfer. Im Vergleich mit einer Kontrollgruppe ohne Progesteron konnte kein größerer Unterschied der klinischen Schwangerschaftsrate gesehen werden (24,3 %).

Die Ergebnisse zeigen, dass das Progesterongel die Schwangerschaftswahrscheinlichkeit bei einer In-Vitro-Fertilisation nur geringfügig verbessern kann. Dabei traten keine unbekannten Sicherheitsbedenken auf. Der Einsatz des Gels scheint aber zunächst keine bedeutenden Vorteile zu bringen.

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