COPD

Dreifach hält (noch) besser

Original Titel:
Once-Daily Triple Therapy in Patients with COPD: Patient-Reported Symptoms and Quality of Life.

Die Lunge von Patienten mit einer chronischen obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) arbeitet nicht mehr richtig, sie büßt immer mehr ihrer Funktion ein. Das Atmen fällt schwerer, Luft kann nicht mehr richtig durch die Atemwege strömen. Die Folgen: Kurzatmigkeit, Husten, Sauerstoffmangel der müde und schlapp macht, pfeifende Atemgeräusche und vermehrte Schleimbildung. Der Schädigung der Lunge unterliegt eine ständige Entzündungsreaktion. Daher schreitet die Erkrankung schleichend voran.

Die COPD wird danach behandelt, wie stark die Symptome bereits ausgeprägt sind. Veränderungen der Lebensgewohnheiten, Reha, Medikamente und Beatmung sind die wichtigsten Grundbausteine der Therapie von COPD. Bei den Medikamenten werden verschiedene Wirkstoffe eingesetzt. Zum einen langwirksame Bronchodilatatoren, die die Atemwege erweitern und so das Atmen erleichtern. Dazu gehören sogenannte Beta-Antagonisten (LABA) und Muskarin-Antagonisten (LABA). Inhalatives Kortison hilft die Entzündung in der Lunge zu minimieren.

In einer vorausgegangenen Studie (FULFIL) haben Forscher bereits gezeigt, dass eine Kombination aus einem LABA, einem LAMA und Kortison in einem Inhalator Vorteile gegenüber einer Zweifachkombination nur aus LABA und Kortison bringt. Die Lungenfunktion verbesserte sich bei den untersuchten Studienteilnehmern nachweislich, und die Anzahl der akuten Verschlechterungen ging zurück.

Den Vorteil für Patienten mit fortgeschrittener COPD belegt nun auch die Auswertung der Patienten-Einschätzungen während der Studie. 1810 Teilnehmer wurden ein halbes Jahr lang entweder mit einem langwirksamen Bronchodilatator und Kortison (Fluticason, Umeclidinium, Vilanterol) behandelt oder mit einer Kombination aus zwei Bronchodilatatoren und Kortison (Budenosid, Formoterol). Die Patienten sollten dabei auch selbst anhand standarisierter Fragebögen die Schwere ihrer Symptome, ihre gesundheitsbezogene Lebensqualität, ihre Atemnot und Aktivitätseinschränkungen im Alltag bewerten.

Auch hier zeigte sich, dass die Dreifachkombination aus zwei Bronchodilatatoren und Kortison überlegen ist. Insgesamt bewerteten die Patienten, die mit der Dreifachkombination behandelt wurden, ihre täglichen Symptome als milder und ihre Lebensqualität als höher als die Teilnehmer der anderen Gruppe.

Die Ergebnisse zeigen, dass Patienten mit einer fortgeschrittenen COPD von der Behandlung mit einer Kombination aus langwirksamen Beta-Antagonisten, langwirksamen Muskarin-Antagonisten und Kortison in einem einzelnen Inhalator nachhaltig profitieren können. Die in der Studie getestete Dreifachkombination ist nun seit Anfang März 2018 in Deutschland verfügbar. Die Gelbe Liste Online nennt als häufigste Nebenwirkungen des Präparats Lungenentzündungen, Entzündungen von Nase und Rachen, Infekte der oberen Atemwege, Kopf- und Gelenksschmerzen.

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