Weltnichtrauchertag 2018: Tödlicher Herzensbrecher Tabakrauch

Rauchen und Passivrauchen erhöhen nicht nur das Risiko, an Krebs zu erkranken, sondern auch die Wahrscheinlichkeit, Herz-Kreislaufkrankheiten zu entwickeln und daran zu sterben. Auf diesen schwerwiegenden Zusammenhang macht eine aktuelle Publikation des Deutschen Krebsforschungszentrums aufmerksam, die anlässlich des von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausgerufenen Weltnichtrauchertags am 31. Mai mit dem diesjährigen Motto „Tobacco breaks hearts“ herausgegeben wurde.

Herz-Kreislaufkrankheiten sind in Deutschland mit etwa 40 Prozent aller Todesfälle die Todesursache Nummer eins. Dabei ist allein das Rauchen für ein gutes Zehntel der durch Herz-Kreislaufkrankheiten verursachten Sterbefälle verantwortlich – dies sind rund 35.000 Todesfälle pro Jahr. Selbst in geringen Dosen können die Inhaltsstoffe im Tabakrauch das Herz-Kreislauf-System schädigen: „Schon eine Zigarette pro Tag steigert das Risiko, an Herz-Kreislauferkrankungen zu erkranken, deutlich“, so Ute Mons, Leiterin der Stabsstelle Krebsprävention und des WHO-Kollaborationszentrums für Tabakkontrolle am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ).

Dennoch ist der schädliche Einfluss des Rauchens und Passivrauchens auf das Herz-Kreislaufsystem in Deutschland vielen nicht bewusst: So weiß ein gutes Viertel der Raucher nicht, dass Rauchen das Schlaganfallrisiko erhöht und sogar mehr als der Hälfte der Raucher ist nicht bekannt, dass auch Passivrauchen das Risiko für einen Schlaganfall steigert, wie Daten einer Studie des DKFZ zeigen, für die im Jahr 2016 rund 1000 Raucher befragt wurden.

Bei der Information der Bevölkerung zu diesem Thema besteht also Nachholbedarf. So gab es in Deutschland in den letzten Jahren keine bundesweiten nachhaltigen Informationskampagnen, obwohl Aufklärung und Information dazu beitragen können, ein Bewusstsein für die Gefahren des Rauchens und Passivrauchens auszubilden. Auf der anderen Seite gibt die Tabakindustrie rund 200 Millionen Euro jährlich für Tabakmarketing aus, darunter etwa 70 Millionen Euro für Außenwerbung, um den Tabakkonsum und die Akzeptanz des Rauchens zu fördern.

Deutschland hat sich gegenüber der WHO dazu verpflichtet, bevölkerungsweite politische Maßnahmen voranzutreiben, um die vorzeitige Sterblichkeit durch nichtübertragbare Krankheiten bis zum Jahr 2025 um 25 Prozent zu senken und die Zunahme von Herzerkrankungen zu stoppen. Tabakprävention kann dazu einen entscheidenden Beitrag leisten. Das Deutsche Krebsforschungszentrum appelliert daher an die Bundesregierung, dieser Verpflichtung endlich nachzukommen. „Zahlreiche Maßnahmen sind längst überfällig: Neben einer verstärkten Aufklärung und Information der Öffentlichkeit sind ein umfassendes Tabakwerbeverbot, ein bevölkerungsweiter Nichtraucherschutz und spürbare Tabaksteuererhöhungen notwendig, um einen merklichen Rückgang des Tabakkonsums und der damit verbundenen gesundheitlichen Folgen zu erreichen“, so Mons.

Die Publikation „Rauchen erhöht das Risiko für Herz-Kreislaufkrankheiten“ ist als pdf abrufbar unter www.tabakkontrolle.de.

https://www.dkfz.de/de/tabakkontrolle/download/Publikationen/FzR/FzR_2018_Rauchen-und-Herz-Kreislaufsystem.pdf.

Ein Bild zur Meldung steht zum Download zur Verfügung unter:

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Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krebsinformationsdienstes (KID) klären Betroffene, interessierte Bürger und Fachkreise über die Volkskrankheit Krebs auf. Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Heidelberg hat das DKFZ das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg eingerichtet, in dem vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik übertragen werden. Im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), einem der sechs Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung, unterhält das DKFZ Translationszentren an sieben universitären Partnerstandorten. Die Verbindung von exzellenter Hochschulmedizin mit der hochkarätigen Forschung eines Helmholtz-Zentrums ist ein wichtiger Beitrag, um die Chancen von Krebspatienten zu verbessern. Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.