Asthma

Schwangere Asthma-Patientinnen haben mehr Krankenhausaufenthalte als sonst

Original Titel:
Asthma Health Services Utilization Before, During, and After Pregnancy: A Population-Based Cohort Study.

Frauen können während einer Schwangerschaft ein erhöhtes Risiko für Asthmaanfälle haben – benötigen sie aber auch öfter ärztliche Hilfe? Dieser Frage sind Forscher in Kanada nachgegangen.


Kanadische Forscher untersuchten, wie oft die Asthma-Patientinnen vor, während und nach ihrer Schwangerschaft ärztliche Beratung oder Versorgung in Anspruch nahmen. Die Daten aus den unterschiedlichen Zeiträumen vergleichen sie miteinander.

Seltener beim Hausarzt wegen Asthma, aber öfter im Krankenhaus

Insgesamt werteten die Forscher Daten von 103 976 Schwangeren aus. Während ihrer Schwangerschaften besuchten die Frauen ihren Hausarzt seltener wegen Asthma oder Beschwerden, die mit Asthma im Zusammenhang standen. Die Arztbesuche wegen Beschwerden, die nicht im Zusammenhang mit der Schwangerschaft standen, nahmen jedoch um 77 % zu. Gleichzeitig stieg die Anzahl der Krankenhausaufenthalte um 30 % aufgrund von Asthma und um 24 % aufgrund von Beschwerden, die mit Asthma im Zusammenhang standen. Dass die schwangeren Frauen aufgrund von Asthma oder damit zusammenhängenden Beschwerden öfter die Notaufnahme besuchten, ließ sich aber nicht nachweisen.

Forscher gehen davon aus, dass es Lücken bei der Versorgung durch den Hausarzt gibt

Die Forscher ziehen daraus den Rückschluss, dass anscheinend trotz mehr allgemeiner Arztbesuche die Bedürfnisse von schwangeren Frauen mit Asthma nicht ausreichend durch den Hausarzt abgedeckt werden und es daher zu mehr Krankenhausaufenthalten kommt.

Asthmaanfälle in der Schwangerschaft gefährden Mutter und Kind

Asthma ist häufig bei Schwangeren, und die körperlichen Veränderungen können auch die Erkrankung beeinflussen. Eine Verbesserung oder Verschlechterung ist genauso möglich, wie dass das Asthma unverändert bleibt. Bei einer Verschlechterung ist es wichtig, dass die Behandlung entsprechend angepasst wird, denn unkontrolliertes Asthma kann die Gesundheit von Mutter und Kind gefährden. Ein weiterer Grund, wieso schwangere Asthma-Patientinnen öfter ins Krankenhaus müssen, ist, dass ein schwerer Asthmaanfall in der Schwangerschaft immer im Krankenhaus versorgt werden sollte, da es sonst zu einem Sauerstoffmangel beim ungeborenen Kind kommen kann. Schwangere mit einem schweren Asthmaanfall werden daher als Notfall behandelt und bekommen im Krankenhaus zusätzlichen Sauerstoff. Durch eine gut eingestellte und konsequente Asthmatherapie können aber auch in der Schwangerschaft Asthmaanfälle vermieden werden.

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