Diabetes

Kombination der beiden Wirkstoffe Empagliflozin und Linagliptin günstig für Blutzuckerkontrolle und Körpergewicht

Original Titel:
A safety evaluation of empagliflozin plus linagliptin for treating type 2 diabetes

MedWiss – Eine fixe Kombination der beiden Wirkstoffe Empagliflozin und Linagliptin könnte sich für die Therapie von Patienten mit Typ-2-Diabetes als hilfreich erweisen, wie Professor Baptist Gallwitz, ehemaliger Präsident der Deutschen Diabetes Gesellschaft, nun in einer Fachzeitschrift erläuterte.


Heutzutage existieren zahlreiche Wirkstoffe, die bei der Behandlung der Zuckerkrankheit Diabetes Anwendung finden. Neben Wirkstoffen, die sich der Patient spritzen muss, existieren mehr und mehr Wirkstoffe, die in Form von Tabletten eingenommen werden können. Empagliflozin und Linagliptin sind zwei solcher Wirkstoffe, die in Tablettenform eingenommen werden. Empagliflozin gehört zu der Gruppe der SGLT-2-Hemmer (von engl. sodium dependent glucose transporter). SGLT-2-Hemmer bewirken eine verstärkte Ausscheidung von Zucker über den Harn und senken auf diese Weise den Blutzuckerspiegel. Linagliptine zählen zu den DPP-4-Hemmern (DPP-4 steht für Dipeptidylpeptidase 4). DPP-4-Hemmer tragen zu einer Senkung des Blutzuckerspiegels bei, indem sie zu einer erhöhten Ausschüttung von Insulin führen.

Prof. Baptist Gallwitz, ehemaliger Präsident der Deutschen Diabetes Gesellschaft, hat nun in einer in der Fachzeitschrift Expert Opinion on Drug Safety (zu Deutsch: Expertenoptionen zur Medikamentensicherheit) erschienenen Zusammenfassung die Anwendung von Empagliflozin und Linagliptin bei Patienten mit Typ-2-Diabetes bewertet. Die Zusammenfassung thematisierte die Kombinationen der beiden Wirkstoffe in einer feststehenden Dosierung. Dazu wurde nach Studien zu diesem Thema in wissenschaftlichen Datenbanken gesucht und diese zusammenfassend ausgewertet.

Empagliflozin und Linagliptin reduzierten Langzeitblutzucker und Gewicht

Feste Dosiskombinationen von Empagliflozin und Linagliptin als Zusatztherapie zu Metformin oder als erste Behandlungsoption bewirkten bei Patienten mit Typ-2-Diabetes eine Reduktion des Langzeitblutzuckerwerts (= HbA1c-Wert) um 1,1 %. Außerdem führten sie zu einer Gewichtsabnahme von 2,0 bis 3,0 kg. Das Risiko für Unterzuckerungen wurde nicht erhöht.

Feste Dosiskombinationen könnten die Behandlung vereinfachen und die Anzahl an einzunehmenden Tabletten reduzieren. Auf diese Weise könnte die Therapietreue der Patienten verbessert werden. Insbesondere für Patienten, bei denen eine Gewichtsabnahme angestrebt werden sollte, könnte die Gabe einer feststehenden Dosierung von Empagliflozin und Linagliptin nützlich sein. Da speziell für Empagliflozin auch günstige Effekt auf kardiovaskuläre (das Herz und die Gefäße betreffende) Risikofaktoren berichtet werden, könnten somit auch Patienten mit Vorliegen solcher Risikofaktoren von der Kombination der beiden Wirkstoffe profitieren. Dadurch dass das Risiko für Unterzuckerungen nicht erhöht wurde, könnten die beiden Wirkstoffe auch für Patienten geeignet sein, bei denen Unterzuckerungen vermieden werden sollten.

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