Diabetes

Besserer Langzeitblutzucker, Gewicht und Blutdruck, aber mehr Pilzinfektionen: Ergebnisse zum neuen SGLT-2-Hemmer Ertugliflozin

Original Titel:
Effect of ertugliflozin on glucose control, body weight, blood pressure and bone density in type 2 diabetes mellitus inadequately controlled on metformin monotherapy (VERTIS MET)

MedWiss – Die Einnahme von Ertugliflozin (gemeinsam mit Metformin) hatte nach einem halben Jahr einen günstigen Effekt auf den Langzeitblutzucker, das Gewicht und den Blutdruck von Typ-2-Diabetes-Patienten. Allerdings kam es häufiger zu Pilzinfektionen im Genitalbereich.


SGLT-2-Hemmer sind für die Behandlung von Diabetes besonders interessant, da sie nicht nur den Blutzucker, sondern auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei den betroffenen Patienten senken könnten. In einer Zusammenarbeit von Forschern aus den USA, Frankreich, Großbritannien und Ungarn wurde nun die Sicherheit und Wirksamkeit des neuen SGLT-2-Hemmers Ertugliflozin untersucht.

621 Patienten mit Typ-2-Diabetes wurden in die Studie eingeschlossen. Die Patienten erhielten entweder 5 mg Ertugliflozin am Tag, 15 mg Ertugliflozin am Tag oder ein Scheinmedikament (Placebo). Zusätzlich wurden alle Patienten mit Metformin behandelt. Nach 26 Wochen zeigte sich, dass in den beiden Gruppen mit Ertugliflozin der Langzeitblutzuckerwert (bekannt als HbA1c-Wert) der Patienten mit -0,7 % in der 5 mg-Gruppe und -0,9 % in der 15 mg-Gruppe deutlicher gesenkt werden konnte als in der Placebogruppe. Dass der Langzeitblutzuckerwert einen Wert von < 7 % erreichte, war in den beiden Ertugliflozin-Gruppen deutlich wahrscheinlicher als in der Placebogruppe. Darüber hinaus konnte in den beiden Ertugliflozin-Gruppen im Vergleich zu der Placebogruppe eine Reduktion der Blutzuckerkonzentration im Nüchternzustand, des Körpergewichts sowie des oberen und unteren Blutdruckwerts erreicht werden. Allerdings kam es in den beiden Gruppen, die Ertugliflozin einnahmen, auch häufiger als in der Placebogruppe zu Pilzinfektionen im Genitalbereich. Ebenso war in den Ertugliflozin-Gruppen das Auftreten von Harnwegsinfekten und Unterzuckerungen erhöht. Ein Einfluss der Ertugliflozin-Einnahme auf die Knochenmineraldichte (die Messung der Knochenmineraldichte erlaubt Aussagen über die Festigkeit des Knochens) konnte nach 26 Wochen nicht gesehen werden.

Zusammenfassend hatte die Einnahme von Ertugliflozin nach einem halben Jahr für die Patienten mit Typ-2-Diabetes unter Metformin-Behandlung einen günstigen Effekt auf Langzeitblutzucker, Gewicht und Blutdruck zu Lasten eines erhöhten Risikos für Pilzinfektionen im Genitalbereich.

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